Die Party geht weiter

Unser allgemeiner Lebensstiel in Deutschland, bei dem der Umweltverbrauch doppelt so hoch ist, wie nachwachsende Ressourcen, z.B. bezüglich Treibhausgase, ist wie eine rauschende Party auf Kredit. Klimafolgekosten der letzten 20 Jahre sind Kredit bei unseren Kindern.  Ich selbst feiere gerne rauschende Feste und dafür wird auch gerne der „Party-Knopf“ der Gasheizung benutzt, aber am nächsten Tag wird aufgeräumt und Speisen und Getränke werden vorher bezahlt.

Unsere Gesellschaft wirkt manchmal wie eine schlechte Party zu später Stunde, wo die Unglücklichen nicht aufhören können. Manche fahren lieber mit geliehenem Geld noch mal zur Tanke, um weiter zu feiern, obwohl schon lange keine festliche Stimmung mehr herrscht.

Ein Rechenbeispiel: Mal angenommen (neben der herabgesetzten Lebensqualität für zukünftige Generationen) die Klimafolgekosten sind pro Tonne CO2-Equivalent mit 240€ zu beziffern. Das Thema ist seit weit über 40 Jahren bekannt und seit gut 20 Jahren als Allgemeinwissen verfügbar. 

Durchschnittsbürger im 4-Personenhaushalt mit 30 MWh Durchschnittsheizung  würden (bei Gas als Primäre Energiequelle mit ca. 240 g/kWh CO²-Equivalent)  pro Person ca. 400€ Klimafolgekosten allein über die Heizung pro Jahr verursachen. So gesehen in den letzte 20 Jahren ca. 8000 € Schulden bei unseren Nachfahren. Ein Schwerwiegender, aber in den meisten Fällen nicht existenzieller Betrag. Vor 20 Jahren wurde noch mehr mit Öl und Kohle geheizt und mehr Verbraucht, aber das lassen wir jetzt mal. Wenn die Bürger diesen Betrag jetzt in die Hand nehmen würden, um weitere Umweltschäden zu reduzieren, wäre ja schon einiges erreicht. Ein 4- Personen-Haushalt hätte dann schon 32.000 €, womit eine Wärmepumpe finanzierbar wäre und die Nachfahren dieser Familie nicht weiter unter zunehmender Umweltzerstörung zu leiden hätten.

Ein gutes hat die Corona-Pandemie gezeigt: Die meisten Menschen sind in einer gesellschaftlichen Notlage durchaus zu Zugeständnissen bereit. Die Akzeptanz hängt aber ganz entscheidend davon ab, ob die „Eliten“ und reichen Schnösel mitmachen. Corona hat auch gezeigt, dass diese zu sozialen Zugeständnissen nicht bereit waren, sondern ihre Vermögen verdoppelt haben und jetzt gegen Übergewinnsteuer sind.

Ebenso gemessen daran, dass viele fossile Konzerne mit Beginn des Ukraine-Krieges ihre Gewinnmargen verdoppelt haben, sind die 400€ Klimafolgekosten sehr verkraftbar. Allein der Energiepreisdeckel ist eine Subvention an die fossilen Unternehmen, also jene asozialen Umweltschweine, die jetzt sagen, sie brauchen das Geld für die Energiewende. Wieso kräht kein Hahn danach, das wir damit den Bock zum Gärtner machen? Die fossilen Konzernvorstände, die vor 40 Jahren mit Desinformationskampangnen auf die Kenntnis des Klimawandel reagiert haben, sollten aus meiner Sicht jetzt immer noch in den Knast, bzw. Konzerne sollten Schadenersatzpflichtig gemacht werden.

 

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