Das Geschwurbel über „unseren Schutz“ durch den großen Bruder Amerika hängt mir zum Halse raus. Aber Militarismus ist eine Realität, mit der wir leben müssen. Ich erlauben mir über den Tellerrand hinaus zu denken …
Aktuell müssen viele Länder Angst vor agressiven Nato-Staaten haben. Zum Beispiel aus geschichtlicher chinesicher Perspektive bedeten „westliche Werte“ Krieg, Terror, Drogenhandel und Ausbeutung der Ressourcen des Landes. Das gilt ebenso für alle anderen ehemaligen Kolonien.
Die Nato, als militärischer Zusammenschluss von 32 überwiegend demokratischen Staaten könnte auch mehr Frieden schaffen. Das würde zwar den Interessen der Militaristen widersprechen, aber im demokratischen Sinne sein.
Eine kurze Rechnung: 2% des BiP der Nato-Staaten umfasst ca. 50 Billionen US-Dollar. 2% Davon sind 1000 Millarden. Das gesammte Russische BiP umfasst ca. 2 Billionen. Um andere Länder angreifen zu können, muss der Angreifer deutlich stärker sein. Außer Russland ist kein ernsthafter militärischer Agressor in unserem Umfeld. Die Nato-Hardliner folgen der Reagen-Doktrin „Wir werden euch totrüsten“. Das Nato-2%-Ziel bedeuten auch, dass die Militaristen immer mehr zu sagen haben, als alle anderen Organisationen oder Ministerien.
Das Nato-Bündnis könnte eine „Friedensdividente“ ermöglichen. Zum Beispiel könnten sich alle Nato-Staaten einigen jeweils eine „strukturell nicht-angriffsfähige“ Armee zu unterhalten; zum Beispiel 30 bis 100.000 Soldaten, die dafür hochmobil ausgerüstet werden. 32 Staaten mit durchschnittlich 50T würden zusammen 1,6 Mio Soldaten zur Verfügung haben und zusammen mit z.B. 1%-Rüstung (also die Hälfte) ein Budget von über 500 Mrd €. Das wäre (aus heutiger Sicht trotzt der großen Summen) ein Friediebender Standpunkt. Dann bräuchte auch kein Nato-Nachbar Angst haben. Dann würden gesellschaftliche Ressourcen für wirklich wichtige Dinge eingesetzt werden können, wie Klimaschutz oder Bildung und Forschung.
Leider gehen die Lügen und Halbwahrheiten selbst vieler etablierter Medien und Institutionen zur Zeit in eine andere Richtung.