Nato neu denken

Das Geschwurbel über „unseren Schutz“ durch den großen Bruder Amerika hängt mir zum Halse raus. Aber Militarismus ist eine Realität, mit der wir leben müssen. Ich erlauben mir über den Tellerrand hinaus zu denken …

Aktuell müssen viele Länder Angst vor agressiven Nato-Staaten haben. Zum Beispiel aus geschichtlicher chinesicher Perspektive bedeten „westliche Werte“ Krieg, Terror, Drogenhandel und Ausbeutung der Ressourcen des Landes. Das gilt ebenso für alle anderen ehemaligen Kolonien.

Die Nato, als militärischer Zusammenschluss von 32 überwiegend demokratischen Staaten könnte auch mehr Frieden schaffen. Das würde zwar den Interessen der Militaristen widersprechen, aber im demokratischen Sinne sein.

Eine kurze Rechnung: 2% des BiP der Nato-Staaten umfasst ca. 50 Billionen US-Dollar. 2% Davon sind 1000 Millarden. Das gesammte Russische BiP umfasst ca. 2 Billionen. Um andere Länder angreifen zu können, muss der Angreifer deutlich stärker sein. Außer Russland ist kein ernsthafter militärischer Agressor in unserem Umfeld. Die Nato-Hardliner folgen der Reagen-Doktrin „Wir werden euch totrüsten“. Das Nato-2%-Ziel bedeuten auch, dass die Militaristen immer mehr zu sagen haben, als alle anderen Organisationen oder Ministerien.

Das Nato-Bündnis könnte eine „Friedensdividente“ ermöglichen. Zum Beispiel könnten sich alle Nato-Staaten einigen jeweils eine „strukturell nicht-angriffsfähige“ Armee zu unterhalten; zum Beispiel 30 bis 100.000 Soldaten, die dafür hochmobil ausgerüstet werden. 32 Staaten mit durchschnittlich 50T würden zusammen 1,6 Mio Soldaten zur Verfügung haben und zusammen mit z.B. 1%-Rüstung (also die Hälfte) ein Budget von über 500 Mrd €. Das wäre (aus heutiger Sicht trotzt der großen Summen) ein Friediebender Standpunkt.  Dann bräuchte auch kein Nato-Nachbar Angst haben. Dann würden gesellschaftliche Ressourcen für wirklich wichtige Dinge eingesetzt werden können, wie Klimaschutz oder Bildung und Forschung.

Leider gehen die Lügen und Halbwahrheiten selbst vieler etablierter Medien und Institutionen zur Zeit in eine andere Richtung.

Energiewende Macher fördern

Ein erheblicher Teil der Bemühungen um energetische Gebäude-Sannierung scheitert an der Nicht-Verfügbarkeit von Heizungsinstallateuren bzw. allgemein Energietechnik und PV-Installation.

Eine kurzfristig mögliche und in ihren Kosten überschaubare Möglichkeit staatlichen Handelns wäre ein Förderprogramm für Ausbildungsplätze. 10.000 neue Lehrstellen, die ab dem 2. Jahr produktiv an der Energiewende mitarbeiten sollte etwas bewegen. Die nächsten 25 Jahre haben wir gesellschaftlich auf jeden Fall genug zu tun.  Mit je 400€ im Monat und noch mal 1000€ für einen abgeschlossenen Gesellenbrief könnten sich einige junge Leute für diesen anspruchsvollen Beruf erwärmen (denke ich).  Mit 150 Mio Euro, verteilt auf 5 Jahre sollte so ein Progamm machbar sein.

Staatsgrenzen (wieder) herstellen oder sich befreien?

Ich frage mich, ob es „nationalistisches“ Gedankengut ist, oder „normale“ Staatsräson, für die (wieder) Herstellung von Staatsgrenzen Menschen zu töten?
Der Überfall Russlands auf die Ukraine kann (denke ich) als „nationalistisch“ gebrandmarkt werden. Zumindest wurde der Umgang der Zentralregierung in Kiew mit den Russen in der Ukraine als Grund genannt.
Irgendwie scheint das Recht eines Landes, sich gegen bewaffnete Überfälle zu wehren, natürlich. Eigentlich ist es das Recht von Menschen, sich gegen bewaffnete Überfälle zu wehren. Angenommen, diese Menschen haben sich frei zu einer Gesellschaft mit Staatswesen zusammen geschlossen, kann daraus die militärische Verteidigung abgeleitet werden. Wenn irgendein despotischer Fürst irgendwo eine stück Land besetzt hat und ein anderer despotischer Fürst dieses zurück erobert, fällt es mir schon deutlicher schwerer von „Verteidigung“ zu sprechen. Die Geschichte der aktuellen Staatsgrenzen ist aber komplex. 

Wenn der größte Teil der Ukrainischen Gesellschaft (alle, bis auf die pro-Russischen Provinzen) sich militärisch gegen den Überfall des nationalistischen, homophoben, militaristischen, und sonst wie unsympathischen russischen Diktators wehrt, habe ich dafür vollstes Verständnis. Die überfallenen Ukrainer haben meine volle Sympathie und Unterstützung. Persönlich habe ich bzw. unsere Hausgemeinschaft mit ca. 1500€ Gegenwert Flüchtlinge unterstützt.

Aber ich habe ein Problem mit jenen Deutschen, die der Meinung sind, dass es ok ist, für die wiederherstellung von Staatsgrenzen, Menschen zu ermorden. Zum Beispiel die Krim wurde von Russland ohne Blut vergießen anektiert. Dort leben überwiegend Russen und diese Provinz wurde erst von 70 Jahren von einem Despoten an einen anderen Verschenkt. Es wäre Aufgabe der Menschen auf der Krim, sich von despotischen Herrschaftsverhältnissen zu befreien. Aber ich finde die Forderung, deutsche Waffen an die ukrainische Zentralregierung zu liefern, damit die Krim zurück erobert werden kann, ist nationalistisches Gedankengut.

Die Party geht weiter

Unser allgemeiner Lebensstiel in Deutschland, bei dem der Umweltverbrauch doppelt so hoch ist, wie nachwachsende Ressourcen, z.B. bezüglich Treibhausgase, ist wie eine rauschende Party auf Kredit. Klimafolgekosten der letzten 20 Jahre sind Kredit bei unseren Kindern.  Ich selbst feiere gerne rauschende Feste und dafür wird auch gerne der „Party-Knopf“ der Gasheizung benutzt, aber am nächsten Tag wird aufgeräumt und Speisen und Getränke werden vorher bezahlt.

Unsere Gesellschaft wirkt manchmal wie eine schlechte Party zu später Stunde, wo die Unglücklichen nicht aufhören können. Manche fahren lieber mit geliehenem Geld noch mal zur Tanke, um weiter zu feiern, obwohl schon lange keine festliche Stimmung mehr herrscht.

Ein Rechenbeispiel: Mal angenommen (neben der herabgesetzten Lebensqualität für zukünftige Generationen) die Klimafolgekosten sind pro Tonne CO2-Equivalent mit 240€ zu beziffern. Das Thema ist seit weit über 40 Jahren bekannt und seit gut 20 Jahren als Allgemeinwissen verfügbar. 

Durchschnittsbürger im 4-Personenhaushalt mit 30 MWh Durchschnittsheizung  würden (bei Gas als Primäre Energiequelle mit ca. 240 g/kWh CO²-Equivalent)  pro Person ca. 400€ Klimafolgekosten allein über die Heizung pro Jahr verursachen. So gesehen in den letzte 20 Jahren ca. 8000 € Schulden bei unseren Nachfahren. Ein Schwerwiegender, aber in den meisten Fällen nicht existenzieller Betrag. Vor 20 Jahren wurde noch mehr mit Öl und Kohle geheizt und mehr Verbraucht, aber das lassen wir jetzt mal. Wenn die Bürger diesen Betrag jetzt in die Hand nehmen würden, um weitere Umweltschäden zu reduzieren, wäre ja schon einiges erreicht. Ein 4- Personen-Haushalt hätte dann schon 32.000 €, womit eine Wärmepumpe finanzierbar wäre und die Nachfahren dieser Familie nicht weiter unter zunehmender Umweltzerstörung zu leiden hätten.

Ein gutes hat die Corona-Pandemie gezeigt: Die meisten Menschen sind in einer gesellschaftlichen Notlage durchaus zu Zugeständnissen bereit. Die Akzeptanz hängt aber ganz entscheidend davon ab, ob die „Eliten“ und reichen Schnösel mitmachen. Corona hat auch gezeigt, dass diese zu sozialen Zugeständnissen nicht bereit waren, sondern ihre Vermögen verdoppelt haben und jetzt gegen Übergewinnsteuer sind.

Ebenso gemessen daran, dass viele fossile Konzerne mit Beginn des Ukraine-Krieges ihre Gewinnmargen verdoppelt haben, sind die 400€ Klimafolgekosten sehr verkraftbar. Allein der Energiepreisdeckel ist eine Subvention an die fossilen Unternehmen, also jene asozialen Umweltschweine, die jetzt sagen, sie brauchen das Geld für die Energiewende. Wieso kräht kein Hahn danach, das wir damit den Bock zum Gärtner machen? Die fossilen Konzernvorstände, die vor 40 Jahren mit Desinformationskampangnen auf die Kenntnis des Klimawandel reagiert haben, sollten aus meiner Sicht jetzt immer noch in den Knast, bzw. Konzerne sollten Schadenersatzpflichtig gemacht werden.

 

Klimawandel – aktuelle Entwicklung

Ein beeindruckender und beängstigender Vortrag von Dr. Udo Engelhardt im September 2023 über den Klimawandel. Die Frage, was wir tun können und sollten, wird nur teilweise beantwortet, aber immerhin.

Auf diffuse weise erhärtet sich mein Verdacht, dass die fossile Lobby, die Jahrzehnte  umweltpolitischen Fortschritt behindert hat, und die aktuell imense Gewinne aus dem Ukraine-Krieg zieht, auch ursächlich auf die Entwicklung dieses Krieges einfluss genommen hat. Durch diesen Krieg wird von den dramatischen Aufgaben, die durch die Umweltverschmutzung auf uns alle zukommt (vor allem zu nennen ist dabei die Umweltverschmutzung durch die fossile Industrie incl. Plastik) abgelenkt.

Sozialschmarotzer mal anders

Der FDP-Betonkopf Volker Wissing will den CSU-Betonkopf Andreas Scheuer wegen der privatwirtschaftlichen Forderungen der Mautbetreiberfirmen (nach der geplatzten PKW-Maut) in Regress nehmen. Persönlich möchte ich weder den einen, noch den anderen Betonkopf in Schutz nehmen. Beide vertreten Antiökologische Ziele.

Was in der Auseinandersetzung kaum thematisiert wird, sind die Nutznießer, die die Gesellschaft auf „entgangenem Gewinn“ verklagt haben, und vor einem dieser neoliberalen Schiedsgerichte recht bekommen sollten. Das Verfahren sei „vertraulich“ heißt es in den Tagesschau-Nachrichten*. Das Bedenkliche an der ganzen Sache ist, dass hier ohne „ordentliches Gericht“ die Gesellschaft für neoliberale/kapitalistische Sozialschmarotzer wegen „entgangener Gewinne“ bluten soll. Dieses „Recht“ ist Ausdruck der kapitalistischen/neoliberalen Religion.

Die CTS Eventim (die zusammen mit Kapsch TrafficCom die Mautverträge bekommen hatte) ist eine Kapitalgesellschaft, deren Aktienentwicklung von dubiosen Analysten gepriesen wird und die im Rahmen der Corona-Pandemie umstrittene Großaufträge aus dem Kultusministerium erhalten hat. Wie nicht anders zu erwarten, ist auch hier u.a. BlackRock mit von der Partie*.

Ein schönes Beispiel, wie die Vertreter einer neoliberale Ideologie/Religion unsere Demokratie aushöhlen. In ihrem Glauben an „entgangenen Gewinn“, den sie von demokratischen Gesellschaften einfordern können, sind sie nichts anderes als Sozialschmarotzer. Unglaublich, wie diese Sozialschmarotzer ihre dreisten Forderungen vor privaten Schiedsgerichten in „vertraulichen“ Verfahren durchsetzen können, statt vor einem Ordentlichen Gericht in öffentlichem Verfahren. Unglaublich, wie der FDP-Mann Wissing diese neoliberale Agenda ganz einfach durchsetzen kann. Diese unglaublichen Dinge werden vertuscht, in dem einem demokratischen Kollegen von der CSU ans Bein gepinkelt wird.

Klimawandel wird übertrieben

Es gibt Leute, die behaupten, dass der Klimawandel die menschliche Zivilisation auslöschen könnte. Das ist totaler Unsinn. Mit schlimmen Geschichten wird unbegründete Angst geschürt. Wir sollten das viel sachlicher sehen. Entwicklungen, wie die Aktuelle, hatten wir in der Geschichte der letzten Jahrhunderte schon mehrere. Immer entwickelte sich die Zivilisation „weiter“.

Zum Beispiel in den 1520er Jahren mordete und plünderte der „reiche Norden“ im „globalen Süden“, vertreten durch die spanische Krone, die die Goldschätze nie an die Menschen in Südamerika zurückgab. Später im Kolonialismus mordete und plünderte der „reiche Norden“ im „globalen Süden“ auf ganz breiter Ebene und die einfachen Leute in Europa konnten im Kolonialwarenladen tolle Dinge für wenig Geld kaufen. Leider gehen die Mächtigen im reichen Norden auch in ihren Heimatländern oft unmenschlich mit einfachen Leuten um. Mächtige Menschen werden auch in Zukunft versuchen, die Folgen ihres Tuns nicht zu verantworten und ihre Pfründe zu behalten.

Im Rahmen der Klimawandelfolgen passiert, was schon häufiger passiert ist. Der „reiche Norden“ zieht mordend und plündernd über den „globalen Süden“ her. Mordent, weil der Klimawandel primär vom reichen Norden verursacht wird und viele Menschenleben kosten wird. Und plündernd, weil natürliche Ressourcen wie z.B. die Atmosphäre global sind und primär vom reichen Norden verbraucht werden. Auch früher haben einfache Leute im Norden vom Plündern der Ressourcen der Natur und des globalen Südens profitiert. Das ist nicht neu.

Ebenfalls nicht neu, ist die Bedeutung struktureller Gewalt. Während früher emotional verkümmerte Soldaten in den Krieg ziehen mussten, wird der Tod durch Klimawandelfolgen heute weniger direkt verbreitet. Das Wissen um die Folgen ihres Tuns ist aber für die Reichen und Mächtigen verfügbar. Die Verantwortlichen, z.B. der fossilen Energiekonzerne, machen trotzdem einfach weiter. Daher sind sie als Gewalttäter zu bezeichnen und zu verurteilen.

Ich bin neugierig, ob diese Überschrift von Klimawandel-Leugnern für ihre Zwecke genutzt wird und die Satire mangels der Fähigkeit, kurze Texte zu erfassen, übersehen wird.

Geld-Adel und Feudalismus

Die Entwicklung der (Finanzkapital-)Elite gleicht der Entwicklung im Feudalismus.

Adel und Klerus hatten im Mittelalter nach und nach die ehemals freien Bauern in ihre Abhängigkeit gebracht. (Von damals Leibeigenen und Frauen – heute Sozialhilfe-Bezug und Mindestlohn-Arbeitende – sprechen wir lieber nicht). Um das Kapital der mächtigen weiter zu konzentrieren, wird der Mittelstand angegriffen. Ähnlich wie im Feudalismus, wird Kunst und Philosophie vom (Geld-)Adel gesponsort und der „Pöbel“ gemeinsam mit den Intellektuellen beschimpft.

Vor 30 Jahren hießen Leute, die mit angstmachenden Lügen öffentliche Aufmerksamkeit bekamen „Demagogen„. Heute werden sie „Populisten“ genannt. Diese Beschimpfung des Volkes und Gleichsetzung mit angstmachenden Lügnern wird von vielen normalen Leuten, als unaufrichtig wahrgenommen.

Ab einem gewissen Grad von Machtkonzentration beim (Geld-)Adel werden demokratische Entwicklungen in einem Maße behindert, dass nur noch durch „dissruptive Ereignisse“ (wie es Klaus Schwaab nennt, also gewalttätige Aufstände) etwas verändert werden kann. Wie weit unsere parlamentarische Demokratie schon vom (Geld-)Adel beherrscht wird, oder ob wir noch vernünftige Entwicklungsmöglichkeiten haben, darüber kann man streiten.

Auch im Feudalismus gab es bessere und schlechtere Herrscher. Viele Entwicklungen wurden durch Kämpfe/Kriege der Adeligen untereinander bestimmt. Ich habe zu wenig Geschichtswissen, um zu beurteilen, ob die Ränke-Schmiede des WEF mit z.B. den Habsburgern verglichen werden kann.

Eine demokratische Gesellschaft könnte theoretisch mit breiter Mehrheit die Auswüchse und Machtkonzentration des Geld-Adels durch Vermögenssteuern, Kapitaltransaktionssteuer und öffentliches Bewusstsein im Zaun halten. Wir müssen es aber auch tun. Der Geld-Adel wird hintenrum im Zweifel auch mit brutaler Waffengewalt dagegen halten, wie in dem Buch „die Megamaschine“ eindrücklich beschrieben wird.

Das Weltwirtschaftsforum ist Antidemokratisch!

Das Weltwirtschaftsforum (Worl Economic Forum – WEF) ist eine Anti-Demokratische Organisation. Das meine ich ganz wörtlich. Sie hat zum Ziel, die Machtverhältnisse innerhalb der Gesellschaft von demokratisch gewählten Regierungen zugunsten privatwirtschaftlicher Organisationen zu beeinflussen. Dies nennt sie „public-private-partnership“.

Es ist völlig legal und im rahmen demokratischer Gesellschaften gut und richtig, wenn sich Bürger in privaten Organisationen zusammenschließen und versuchen mehr Einfluss zu gewinnen. Es gibt auch viele Beispiele, die an der Qualität demokratischer Mehrheitsentscheidungen zweifeln lassen, selbst dann, wenn keine fiesen Lobbygruppen intrigiert haben. Manchmal sind Einzelpersonen und Minderheiten ihrer Zeit weis voraus und würden bessere Entscheidungen schneller fällen.

Wenn man in den Büchern von Klaus Schwaab liest, könnte man denken, dieser Mann verfolgt den Gedanken, Menschen die an der Spitze der wissenschaftlichen Forschung und gesellschaftlichen Entwicklung stehen, Gehör und Einfluss zu verschaffen. So etwas könnte einer demokratischen Gesellschaft gut tun. Die Idee, intelligente Menschen und superreiche Milliardäre zusammen zu bringen, kann ehrenwert und gut sein. Nur …

Macht folgt ihrere eigenen Dynamik. Neben einigen guten Gedanken folgt das WEF eisern einem kapitalistischen Wachstums-Mantra. Kapitalkonzentration wird gefördert. Das auseinander gehen der Scheere zwischen Arm und Reich wird geförert. Gesellschaftlicher Zusammenhalt wird mit den Füßen getreten und gegen Aufstände der Ohnmächtigen wird den Mächtigen empfohlen frühzeitig genügend Sicherheitstechnik (Militär- und Polizeigewalt, sowie Meinungsmanipulation) aufzubauen.

Jede andere kleine Gruppe darf sich finden. Auch das WEF darf das. Aber es sind nicht irgendwelche Privatmenschen, sondern große Teile der Mächtigen. Daher sollten wir die Mitglieder dieser Gruppe noch genauer beobachten, als die Mitglieder einer islamistischen, fundamentalchristlichen, linksextremistischen, nationalistischen oder sonstigen antidemokratischen Gruppe. Die Entwicklung der (Finanzkapital-)Elite gleicht der Entwicklung des Feudalismus.

Populismus

Ich bin ein Freund von klaren Begrifflichkeiten. Der Begriff Populismus erscheint eher als Kampfbegriff, denn als Beschreibung von Fakten geeignet. Wenn medienwirksame Milliardäre eine neoliberale Agenda der Spaltung und Umverteilung von unten nach oben vorantreiben, ist das eher gegen den „Populus“ (das Volk). Wenn etablierte Eliten ihren politischen Gegnern vorwerfen „populistisch“ zu sein, spricht das auch für ein fragwürdiges Demokratieverständnis. Die kapitalgesteuerten „Leitmedien“ und etablierten Parteien sorgen seit Jahrzehnten für eine Umverteilung von unten nach oben und bremsen eine sozialökologische Entwicklung. Sie liefern keine Antworten auf aktuelle Fragen und überlassen so wesentliche Teile einer gesellschaftlichen Debatte neoliberalen und rechten Parteien, die die richtige Fragen stellen, aber falsche Antworten liefern.

Die Komplexität der objektiven Fragen und gesellschaftlichen Machtverhältnisse darf nicht über einfache Tatsachen hinwegtäuschen. Ein Beispiel: Eine zinsbasierte Wachstumsgesellschaft kann nicht funktionieren! Dennoch wird unisono für Wachstum geworben. Damit eine kapitalistische Wachstumsgesellschaft funktioniert, braucht es Krieg, Inflation, Mangel, Ausbeutung und Umweltverschmutzung.  Davon bekommen wir gerade reichlich und stets von den sogenannten „Leitmedien“ gefördert. Ich würde der Intelligenz des Volkes mehr vertrauen. Den „Populus“ mehr entscheiden lassen.

Und ich denke, dass neben den relativen Wahrheiten der demokratischen Institutionen auch Fragen absoluter Wahrheiten über Weltanschauungsgrenzen hinweg besprochen werden müssen. Die Absoluten Wahrheiten, wie z.B. die Endlichkeit unseres Planeten,   sollten jenseits der exekutiven Macht geklärt werden.

Eine Trennung von Staat und „Kirchen“ ist gut und richtig. Gewaltenteilung ist gut und richtig.  Allerdings braucht die Legislative und Exekutive auch kulturelle/ethische Orientierung. Exekutive Macht mit Absolutheitsanspruch ist gefährlich. Die Abschaffung von „Gottheiten“ scheint mir daher  problematisch. Ich plädiere für einen anarchistischen Umgang mit Gottheiten. Wir brauchen mehr Weltanschauungsgruppen jenseits der kapitalistischen Relligionsgemeinschaften, wie z.B. dem Weltwirtschaftsforum. Aktuell mutiert diese Richtung zur Staatsreligion.

 

Es ist nicht „unser“ Krieg

Der russische Überfall auf die Ukrainie bleibt (mit Einschränkungen) ein Krieg zwischen russischen und ukrainischen Nationalisten. Wobei ich Putin zu den russischen Nationalisten zähle und Selensky nicht zu den ukrainischen Nationalisten. Man darf sein Land verteidigen und hat Anspruch auf Solidarität. Anständige Menschen unterstützen die Opfer von Krieg und Gewalt. Andererseits ist der Umgang der ukrainischen Nationalisten mit russischen Bevölkerungsteilen nicht nett. Das Verbot der russischen Sprache, auch in Regionen mit mehrheitlich russischer Bevölkerung entspricht nicht unserem Verständnis von Demokratie, was einen militärischen Überfall nicht rechtfertigt.

Diese Woche läuft eine „Volksabstimmung“ in den besetzten Gebieten, ob sie zu Russland gehören wollen. Die Details dieser Abstimmung sind sicher kritikwürdig und die russischen Militaristen bei der Beaufsichtigung dieser Veranstaltung sicher nicht nett. Durchsichtige Wahlurnen, keine internationalen Beobachter, … Es ist eine Propaganda-Veranstaltung. Auf der anderen Seite droht die ukrainische Staatsdoktrin mit mehrjährigen Haftstrafen bei Beteiligund an dieser Abstimmung (Deutschlandfunk 23.9.). Warum soll eigentlich nicht eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit eines Landesteiles zum einem oder anderen Staat bestimmen?

Lösungsvorschlag: Waffenstillstand und Durchführung einer demokratischen Volksabstimmung über die Staats-Zugehörigkeit der strittigen Gebiete unter internationaler Aufsicht!

In Reaktion auf diesem Vorschlag werden die Nationalisten beider Seiten zeigen, ob sie bereit sind, den Willen des Volkes zu respektieren. Interessant wird auch, wie die Nato-Hardliner, Kriegsgewinnler und Militaristen bei uns auf einen solchen Vorschlag reagieren. Sie haben ja bekanntermaßen ein eingeschränktes Demokratieverständnis.

Es heißt, in der Ukraine werden „westliche“ Werte verteidigt. Was sind denn westliche Werte, wenn Deutschland an die Türkei Waffen liefert, die in Syrien krieg führt und gegen Rojava vorgeht? In Rojava werden  demokratische Werte verteidigt. Was von „westlichen“ Werten dann bleibt sind „kapitalistische“ Werte. Der Westen ist gut Freund mit Diktaturen in aller Welt. „Westliche“ Werte sind verlogene Doppelmoral. Ich bin für die Verteidigung von „demokratischen“ Werten.

Wasserstoff-Zeitalter

Lass uns das Wasserstoff-Zeitalter ausrufen.
Das wäre ein vernünftiges Ziel.

Genauso, wie im „Eisenzeitalter“ nicht alles aus Eisen war, bedeutet „Wasserstoff-Zeitalter“ primär einen kulturellen Wandel. Wir können zu einer enkeltauglich Gesellschaft werden. Wasserstoff-Technologie kann den Mix regenerativer Energien zwischenspeichern und Versorgungssicherheit schaffen. Die Technik gibt es und sie wird sich weiter entwickeln. Es braucht nur eine Entscheidung. Unabhängigkeit von fossilen Konzernen und Diktaturen spricht für mehr Demokratie. Modulare, dezentrale, Technik ist möglich, genauso wie großindustrielle Herstellung in sonnigen Gegenden.

Wasserstoff kann als Energie-Grundlage in großen Maßstab dienen und den allgemeinen gesellschaftlichen Wandel von einer kapitalistischen Profit-Kultur zu einer sozial-ökologischen, bedürfnisorientierten Wirtschaft mit vielen neuen Ideen begleiten.

Visionen, statt eine halbherzige 1,5°-Bremse als „Ziel“. 1,5° Erderwärmung ist eine erbärmliche Bankrotterklärung mit katastrophalen Folgen. Nur weil es bei noch mehr C02 noch weit schlimmer kommen wird, sind die 1,5°-Hochrechnungen noch lange nicht „gut“. Am Klimawandel werden deutlich mehr Menschen sterben als durch Corona und Ukrainie-Krieg. Klimawandel-Folgekosten werden alle bisherigen Herausforderungen in den Schatten stellen. Starkwetter, Dürren, das Absaufen der Küstenstädte, Verteilungskämpfe und Kriege. Noch haben wir die Entscheidungsmöglichkeit.

Technik?

Viele Menschen reagieren auf die Wasserstoff-Ideen mit Zweifel. Gemessen an den Erfahrungen der realen Wasserstoffwirtschaft unbegründet. Seit in Deutschland das Luftschiff Hindenburg in den 1930er Jahren verunglückte, hat Wasserstoff einen schlechten Ruf, auch wenn die technischen Probleme längst gelöst sind. So, wie die Entscheidung für erneuerbare Energie (vor 20 Jahren mit dem EEG) zu vielen technischen Fortschritten geführt hat, wird es mit dem Wasserstoff auch gehen.

Ein weiterer Zweig dieser Entwicklung kann auch die Methanisierung von Wasserstoff sein, wie im Power-to-Gas-Projekt beschrieben, womit dann mit grünem Wasserstoff umweltschädliches CO2 genutzt werden kann, um diese Energie als Methan durch die ganz normalen Erdgasnetze zu schicken. Die Umwandlungsverluste sind dabei noch hoch, aber der Energieaufwand fürs Speichern und Verteilen wären geringer als bei reinem Wasserstoff.

Wer anfängt zu recherchieren, findet viele gute Nachrichten. Es ist die Macht der fossilen Konzerne und Politiker, die diese Entwicklung behindert.

 

zurück im Alltag

Nach zwei Wochen Urlaub mal wieder Nachrichten lesen:

  • Herr Lindner will (lt. Tagesschau am 10.8.) mal wieder (typisch FDP) die Reichen mehr von Steuern entlasen, als die Armen. Wer keine Steuern zahlt, bekommt von den Geschenken der FDP gar nichts. Die FDP ist asozial.
  • Die Energiewende-Gegner*innen in CDU, CSU und FDP machen wieder mobil. Gesellschaftlicher Konsens ist Egal, wenn die Gewinne der Atommafia verteilt werden.
  • Die Teuerungen in Folge des Ukraine-Krieges gibt den Kräften Energie, die schon immer für Umweltverschmutzung und Krieg gestanden haben. Inflation ist kein Naturgesetzt, sondern eine Umverteilung zugunsten der Vermögenden und ganz aktuell der Russischen Kriegspartei und der Mineralöl und Energiewirtschaft im allgemeinen. Mit Beginn des Krieges haben sie ihre Gewinnmargen verdoppelt.

und so weiter und so fort …

Krieg! – Hurra der Kapitalismus wird gerettet!

Inzwischen tobt der Krieg in der Ukraine schon einige Monate. Dieses mal mordet das russische Imperium, welches sich durch ukrainische Nazi-Gruppen provoziert fühlte. In den vergangenen Jahrzehnten fühlte sich das amerikanische (Westliche) Imperium provoziert und hat gemordet (in Afganistan, Irak, …) Imperien morden halt gelegentlich, um ihre Interessen durchzusetzen. Ich gehe ganz mit Tucholskys Spruch „Soldaten sind Mörder“ und möchte keine Partei ergreifen, sondern Dynamiken und Kriegsgewinnler benennen.

Zum Beispiel die RWE konnte aufgrund des Krieges in Lützerath ein Gerichtsverfahren gewinnen, was sonst unwarscheinlich war. Es ist unwahrscheinlich, das die RWE gezielt ukrainische Nazi-Gruppen gesponsort hat. Auf Seiten der Rüstungsindustrie bin ich mir da nicht so sicher. Die traditionell guten Beziehungen „westlicher Geheimdienste“ z.B. zu Anti-Sowjetischen Gruppen (da waren die Nazis gut) lassen solche Verbindungen vermuten.

Nur mal so eine Überlegung: Wenn ich einen weitgehend isolierten Autokraten einer mittelgroßen Wirtschaftsmacht (mit einem gut funktionierenden Militär) so lange provoziere, bis er über die Stränge schlägt, dann bekomme ich ganz schnell 100.000.000.000 Euro zusätzliche Steuergelder allein aus Deutschland geschenkt. Es würde sich für die Nato-Hardliner echt lohnen, ukrainische Nazis zu sponsorn.

Die Mineralölkonzerne verdoppeln seit Kriegsgewinn ihre Gewinnmargen im Wiederverkauf an den Tankstellen, und die glücklichen Eigentümer von Ölquellen fahren noch sattere Gewinne ein, obwohl die Öl- und Gasproduktion nur geringfügig reduziert ist. Auch und gerade für diese Anti-Umwelt-Branche lohnt sich der Krieg, vor allem angesichts möglicher Machtverluste durch den drohenden Klimawandel.

Der Kapitalismus lebt vom Zins. Dieser kann nur funktionieren, wenn alle paar Jahre krass Werte vernichtet werden (Corona, Krieg, …) oder ständig, z.B. durch Inflation. Inflation enteignet die Menschen, die als „Kapital“ nur einen Arbeitsvertrag haben, wärend die Vermögen der Vermögenden (z.B. ein Haus) mit der Inflation an (Wiederverkaufs-) Wert gewinnt. All dass passiert die letzten 3 Jahre, nachdem der Zins 10 Jahre lang auf historisch niedrigem Niveau lag. Das konnte sich der Kapitalismuss nicht gefallen lassen. Lass uns die Marktwirtschaft vom Kapitalismus befreeien.

 

 

Ein Beispiel an Kenia nehmen …

Normale Yogastunden sind nach wie vor wegen Corona verboten. Das finde ich unsinnig. In meinem persönlichen Erleben der Corona-Krankheit leiden mehr Menschen unter Quarantäne und Stigma als unter der Krankheit. Das persönliche Erleben ist eine gute Basis für die Meinungsbildung, sollte aber nicht ohne weiteres verallgemeinert werden.
Statistisch wurden in Deutschland seit zwischen und Dezember 2021 ca. 38.000 Sterbefälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet. Im rahmen der „4. Welle“ (Sept bis Dez) sind es 19.000. Wenn man die Cormorbidität raus rechnet dürften ca. die Hälfte ursächlich auch Corona zurück zu führen sein. Das sind viele Tote, von denen durch schärfere Corona-Schutzmaßnahmen evtl. einige hätten vermieden werden können.
Ich bin dennoch dafür, alle Corona-Sonderregeln abzuschaffen und die nächsten Corona-Wellen einfach durchrauschen zu lassen. Gentherapeutische mRNA-Medizin verspricht milde Krankheitsverläufe für alle die das wollen. Omikron ist auch von sich aus nicht so aggressiv. Wenn allerdings Omikron hier anrollt, haben wir vermutlich mehr Probleme mit Arbeitsausfällen durch überzogene Angst und Quarantäne, als durch die Krankheit. Dagegen hilft ein Beispiel aus Kenia (siehe Spiegel.de).
Omikron-Variante in Kenia: Alle hatten plötzlich »die Grippe«
Wenn die Politik etwas zum Schutz von Menschenleben tun möchte, dann könnte sie z.B. bei jährlich 75.000 Toten durch Alkohol und Zigaretten mit weniger repressivem Aufwand viel mehr erreichen. Für Alkohol und Zigaretten ist öffentliche Werbung erlaubt. Dafür müssten sich Politiker aber mit mächtigen Konzernen anlegen. Regieren gegen das einfache Volk geht leichter, aber dafür muss ich kein Verständnis aufbringen.

Befindlichkeit

Ich brauhe mal wieder ein Ventil. Die Verhältnisse unter Corona-Schutzmaßnahmen sind kaum auszuhalten, und wenn sie dann auch noch widersinnig und ideologisch motiviert sind, dann kommt mir die Galle hoch.

Ich wollte in eine Bibliothek. Auf der Webseite steht 3G+. Ich dachte, das durch das „Plus“ die Infektionsgefahr wirksam gemindert werden sollte, aber weit gefehlt. Da jeder dritte bis achte Infektionsträger geimpft ist, dachte ich, das Plus bedeute, das sich alle Testen müssen. Aber nein, es bedeutet nur das die Ungeimpften einen teuren PCR-Test machen müssen, der dann 48h lang gilt, somit also genauso ungenau ist, wie ein tagesaktueller Antigentest*. Es ist eine ideologisch motivierte Schikane. Weil Politiker den Geimpften versprochen haben, das sie Freiheiten zurück bekommen, dürfen diese trotz Infektionsgefahren durchgehend ungetestet alles machen. Um von diesem Schwachsinn abzulenken, wird um so härter auf die Ungeimpften eingedroschen. Diese als „Sündenböcke“ vom öffentlichen Leben auszuschließen, löst aber nicht das Problem grassierender Infektionen.

Ein wichter Teil des Problems ist die Tatsache, das die Impfstoffe nicht das halten, was von ihnen erhofft wurde. Alles deutet darauf hin, das die große Mehrheit diese Krankheit durchmachen muss, und „wir“ die Krankheitswellen nur mehr oder minder kontrolliert durchrauschen lassen können! Grandioses Versagen der Politik liegt darin, das in Deutschland Versorgungskapazitäten in der Pandemie abgebaut wurden, wärend in China wurden neue Krankenhäuser aufgebaut wurden.

Wir müssen uns mit dem Tod beschäftigen. Das Tabu weiter zu verdrängen hilft nicht weiter. Menschen sterben ab und zu an Infektionskranhkeiten! Das können wir nicht generell verhindern. Manche Impfungen sind hoch wirksam und halten Lebenslang. Damit lassen sich manche Infektionskrankheiten ausrotten. Aber bei Covid ist es nicht so. Die aktuell verfügbaren „Impfstoffe“ wirken nur ein paar Monate mit mäßigem Wirksungsgrad. Da hilf auch keine Zwangsimpfung weiter. Die Krankheit ist zu harmlos und zu weit verbreitet. Es ist menschlich, für den Tod „Sündenböcke“ zu suchen. Aber ich finde es unmenschlich, wenn gebildete Politiker aus Gründen des Machtkalkühls ungeimpfte vom gesellschaftlichen Leben ausschließen, wärend die „braven“ Geimpften die Krankheit ungeschützt weiter verbreiten können.

Ich verstehe, wenn ein Wirt eine Tanzveranstaltung aus praktischen Gründen der erlaubten Belegungsdichte als 2G anbietet. Aber wenn ich als gesunder Mensch und zusätzlich täglich frisch gestestet, nicht in die öffentliche Bibliothek darf, dann ist das eine Erfahrung der Ausgrenzung. Diese Erfahrung wirkt tief. Es mag sein, das die Mehrheit der Bürger  bei solchen Erfahrungen „einknickt“ und den Mutverliert oder sich dem Druck anpasst. Aber die Politik produziert mit solchen (nicht evidenzbasierten) Entscheidungen auch einen erheblichen Satz von Bürgern bei denen sich zunehmende Wut anstaut und die sich von einem angeblich „demokratischen miteinander“ entfremden.

*) Der PCR-Test schlägt früher an, d.h. bei einer niedrigeren Virenlast, als ein Antigentest. Aber bei Infizierten entwickelt sich die Virenlast ja dynamisch. Wenn beispielsweise jemand am Donnerstag symptomatisch krank wird und Mittwoch früh in die Bibliothek will/wollte, dann ist der PCR-Test vom Montag Nachmittag vermutlich noch negativ und der Antigentest/Selbsttest am Mittwoch früh möglicher weise schon positiv. Wir müssen lernen mit unschärfen umzugehen. Bei Corona ist fast nichts ganz „klar“ und vieles hilf „ein bisschen“.

Corona-Impf-Wette

Ich habe gegenüber einer Bekannten eine Corona-Impf-Wette am laufen. Sie behauptete, das statistisch das Impfrisiko 900 mal größer ist als die Krankheit. Wenn ich ihr diese Aussage widerlegen kann, will sie von dem Gedanken abstand nehmen,  dass „die“ mit der Impfung ein „Bevölkerungsreduktionsprogramm“ durchführen wollen (eine klassisch rechte These).

Der erste Teil war einfach. Sie hatte 900% mit 900-fach verwechselt. Schon gewonnen? Unbefriedigend. Dann habe ich ihre Quelle im Detail auseinander genommen. Der Autor David Avocado Wolfe hat auf Telegram ein englisches Video gepostet und darin verschiedene Behauptungen und Zahlen genannt. Eine reißerische Aufmachung und manipulatives Runden zu seinen Gunsten disqualifizieren den Autor als  höchst unseriös. Allein mit seinen Zahlen richtig gerechnet sind es nur noch 646%. Also echtes geschwurbel.

Aber, um die staatlichen Zwangsmaßnahmen, öffentliche Angstmache, Ausgrenzung von Ungeimpften  usw. zu rechtfertigen, sollte das Impfrisiko deutlich geringer sein, als die Krankheitsrisiken. Der Beweis fällt für jüngere Altersgruppen aber schwer.

Wie wirksam ist die Impfung?

Herr Wolfe weist richtiger Weise darauf hin, statt der relativen Wirksamkeit der Impfungen die Absolute Gefahrenredution zur Beurteilung heran zu ziehen. Das ist sinnvoll. Gut erklärt in https://www.heise.de/tp/features/Wie-wirksam-sind-die-Covid-19-Impfstoffe-6055635.html

Aus der ARR (absolut risico reduction) ergibt sich die NNT (number
neadet to treat, bzw. NNV number neadet to vaccine, also die Anzahl der
Impfungen, um eine Corona-Infektion zu vermeiden). Wolfe gibt diese mit 117
an. Das gilt für den Impfstoff Biontech-Pfizer, aber für Moderna gilt
76. (siehe Heise-Artikel). In Deutschland wird mit beiden Mitteln geimpft. Ich würde für die folgende Berechnung einen Durchschnittswert von NNV ~ 100 nehmen. (Ich bin mir nicht sicher, ob damit vollständige Impfungen, oder Impfdosen gemeint sind. Ich gehe von vollständigen Impfungen aus)

Wolfe behauptet, die Letalität von Covid ist 0,14. Diese Zahl kann für die amerikanische Statistik und deren Gesundheitssystem stimmen, liegt aber am unteren Rand der Zahlen. Die Zahlen schwanken zwischen 0,05% (für Menschen unter 70 Jahren), 0,4% allgemein Deutschland (Ärzteblatt) und höheren Werten.

Statistisch müssten bei einer Infektionssterblichkeit von 0,4 (Deutschland allgemein) also 250 Infektionen verhindert werden, um 1 Toten zu vermeiden.

Um 250 Infektionen zu vermeiden müssten also 25.000 vollständige
Impfungen verabreicht werden. In der aktuellen Diskussion über die „Booster-Impfungen“ sollten wir von 3 Impf-Dosen ausgehen, also müssen also 75.000 Impfdosen gesprizt werden.

Wie gefährlich ist die Impfung?

Wolfe behauptet, dass 10.355 Todesfälle in den ersten 6 Monaten nach der Impfung (im Zusammenhang mit der Impfung) registriert wurden und schlussfolgert daraus, dass 1 von 13.000 Impf-Dosen tötliche Impfkomplikationen nach sich zieht. Diese Zahl ist vermutlich drastisch übertrieben, da bei den Todesfällen in den ersten 6 Monaten nach der Impfung sicher viele alte Leute auch so gestorben wären.

Auf die deutschen Verhältnisse bezogen wurden nach 92 Mio. Impfdosen 1254 Verdachtsfälle mit tötlichem Ausgang an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet. Davon wurden 48 Tote im direkten Zusammenhang mit der Impfung vom PEI vermutet. Vermutlich wurden viele nach der Impfung verstorbene nicht als Verdachtsfälle an das PEI gemeldet. Da das PEI die Impfrisiken verharmlosen möchte, würde ich mal einen „Fehler-Faktor“ von 5 annehmen, also 240 Impftote, oder 1 von 380.000 Impfdosen. Diese Abschätzung ist kritisch.

Wie gefährlich ist die Corona-Krankheit?

Die RKI-Statistik schreibt auf ihrer Webseite immer noch, das über 3% der infizierten gestorben seien. Solche Zahlen des RKI sind manipulativ, da sie die Corona-Risiken übertreiben. Man muss die Comorbidität raus rechnen. Die Infektionssterblichkeit für Corona in Deutschland wird laut Ärzteblatt mit 0,4% angegeben. Die Infektionssterblichkeit für unter
70-Jährige wird bei n-tv mit 0,05 % angegeben. Andere Zahlen für junge Leute habe ich nicht gefunden.

Mit diesen allgemeinen Zahlen (NNV ~100, Infektionssterblichkeit , tötliche Impfkomplikationen) kann in folgender Tabelle das Verhältnis von Impf-Toten zu Corona-Toten statistisch zusammen gefasst werden:

Bemerkung Infektions-sterblichkeit
(Letalität)
tötliche Impfkomplikationen  1 : zu Impf-Dosen Verhältnis Impftote : Corona-Toten
Impfgegner 0,4 % 13.000 2 : 1
RKI / PEI 3% 1,9 Mio 1: 285
D – Realistisch 0,4 % 380.000 1 : 7
D – Junge Leute 0,05 % 380.000 1 : 1

Für junge Leute sind die Krankheitsrisiken vergleichbar mit den Impfrisiken, so dass sich staatliche Zwangsmaßnamen kaum rechtfertigen lassen. Für junge Leute ist sicher auch das Impfrisiko geringer als für ältere (dazu habe ich aber keine Zahlen gefunden), aber mit jeder weiteren Impfdosis steigen die Impfrisiken. Mit jeder weiteren Zwangsmaßnahme und „sozial distancing“ steigen die Lebens-Risiken für junge Leute. Schluss mit staatlicher Angstmache, Zwang und Gewalt.

Die Wette habe ich zwar gewonnen. Allerdings knapper, als
zunächst gedacht. Die Beschäftigung mit der NNT/NNV ist ein wichtiger Ansatz für die Diskussion.

Wer schützt uns vor den Finanzkonzernen

Buchtip:  “Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen” von Jens Berger (2018), beschreibt detailliert und gut recherchiert die Machtfülle der Finanzelite und wie ihre gut geschmierten Netzwerke es geschafft haben, die Finanzwirtschaft der demokratischen Kontrolle weitgehend zu entziehen. Und das, obwohl dieser Wirtschaftsbereich die Welt schon mehrfach nahe an den Abgrund geführt hat. Hier gibt es keine Verschwörungsmythen, sondern reale Geschichte.
Dieses Buch ist schwierig für mich, da es meine Ohnmacht gegenüber den großen Ungerechtigkeiten vor Augen führt, und ich andererseits die Augen auch nicht vor der Realität verschließen mag. In meinem Umfeld habe ich viel mit ganz lieben Menschen zu tun. Gleichzeitig fühle ich in mir aber auch den Anteil eines friedlichen Kriegers, der angesichts gefährlicher gesellschaftlicher Entwicklungen wach gerufen wird, und die inneren Konflikte wie Arjuna (siehe oben) lösen muss.

Bundestagswahl 2021

Am Sonntag, 26.9. wird der Bundestag neu gewählt. Große Herausforderungen der neuen Regierung dürften u.a. Klimawandel und Re-Integration nach der gesellchaftlichen Polarisierung durch die Corona-Krise sein.

CDU und FDP haben seit 50 Jahren die meisten Umweltschutz-Entwicklungen torpediert oder verschlafen und dürften kaum Kompetenz für anstehende Klimawandel-Fragen haben. Die AfD leugnet im wesentlichen die Klimaprobleme. Die SPD hatte in der Rot-Grünen Koalition unter Schröder bis 2005 einigen Umweltschutz auf den Weg gebracht, aber in der großen Koalition nichts weiteres. Bei den vieren ist also bezüglich Umweltpolitik wenig zu hoffen. Bezüglich Corona-Restriktionen punktet die FDP mal, aber das gleich ihre umweltschädlich neoliberale Ausrichtung nicht aus.

Die Grünen haben sich seit ihrer Gründung von basisdemokratischen Ursprüngen weit entfernt und bringen jetzt mit Annalena Baerbock eine Kanzlerkandidatin ins Rennen, die bei der neoliberalen Kaderschmiede des Weltwirtschaftforum, den „Young Global Leaders“ beteiligt ist. Ich habe dem Grünen Kreisverand im April einen Brief geschrieben und gefragt, wie die Grünen zu dieser Verbindung stehen? Baerbock wird sich nur schlecht von den neoliberalen Positionen des Weltwirtschaftsforum abgrenzen können. Der Brief wurde leider nicht beantwortet.

Die Linken sind die einzige Partei (mit Chance über der 5% Hürde), die rational nachvollziehbare Lösungsvorschläge gegen Klimawandel und für soziale Gerechtigkeit vorlegen. Die Linken (und die CSU) sind auch die einzigen, die für  Mehr-Demokratie (Volksabstimmungen auf Bundesebene) sind. Leider ist eine Rot-Rot-Grüne Koalition unwahrscheinlich.

Die vielen kleineren weiteren Parteien haben diskussionswürdige Lösungsansätze. Aber unser Wahlsystem schließt mit der 5% Hürde nicht nur viele Wähler von der parlamentarischen Willensbildung aus, sondern erdreistet sich auch noch, die Parlamentsitze, die eigentlich den Wählern kleiner Parteien oder Nicht-Wählern zuzordnen währen, entsprechend dem Mehrheitsproporz der Gewinner-Parteien zu besetzen. Etwas mehr Demokratie wäre wünschenswert.

Das Dilemma dieser Wahl, entweder eine Grüne Bundeskanzlerin mit neoliberalen Wirtschafts-Kontakten zu bekommen, oder eine weitere Runde Stillstand einer großen Koalition, sollte nicht vom Wählen abhalten.

Wahlboykott ist gut begründbar, sollte sich aber unterscheiden von denjenigen, die aus Faulheit zu hause bleiben. Ich habe bei einer letzten Wahl einen vorbereiteten Brief in den Wahlumschlag gelegt. „Als Nicht- Wähler spreche ich der Bundesregierung das Recht ab, in meinem Namen zu sprechen.“ Das wirkt natürlich nur symbolisch, aber das gilt für große Teile des Parlaments angesichts der wachsenden Macht der internationalen Finanzkonzerne.

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der Wille zur Macht

Eine Gesellschaftsordnung, die über einige hundert Menschen hinaus geht, erfordert Machtstrukturen, die jenseits von persönlichen Beziehungen und Mitgefühl funktionieren. In modernen Gesellschaften gibt es verschiedene Machtzentren, die im Idealfall ein ausgewogenes Netz bilden und dem Allgmeinwohl dienen sollen. Leider gibt es aber real viel Machtmißbrauch, Leid, und Ausbeutung von Mensch und Natur.

Um daran etwas zu ändern, braucht es den Willen zur Macht. Macht korrumpiert aber. Dieses Dilemma ist nicht leicht aufzulösen. Noch dazu begeben sich diejenigen, welche den Willen zur Macht entwickeln, z.B. um die Natur- und Umwelt zu schützen, in einen Raubtierkäfig. Dort sind Verhaltensweisen notwendig, die im normalen sozialen Alltag kontrainidziert sind.

Lösungen des genannten Dilemma sind z.B. rotierende Führungsrollen, aber primär denke ich, das eine Trennung von ethischer Definitionshoheit und exekutiver Macht, das wichtigste Mittel sind.

 

Raubtierkäfig

Die meisten Menschen sind gutartig. Liebe, Rücksichtnahme und Hilfbereitschaft sind in der menschlichen Natur angelegt. Menschen sind soziale Wesen. Leider beziehen sich oben genannte Eingenschaften primär auf die „eigene Gruppe“.

Je weiter wir in der Macht-Hierarchie nach oben kommen, desto mehr gleich das Sozialverhalten dem eines Raubtierkäfig. Solange alle satt sind, tut kein Raubtier dem anderen etwas, aber grundlegend reproduzieren die Mächtigen ein Glausbenssystem des fressen und gefressen werden.

Vertreter großer Kapitalgesellschaften glauben daran und deshalb nutzen sie jede Chance. Ein einzelner Mensch kann zwar aussteigen und seine Anteile verkaufen, aber damit ändert sich nichts am System. Sein „Ego“ (seine Firma) wird von anderen „Egos“ gefressen und verdaut. Ich denke, das dieser ökonomische Kanibalismus kulturell befriedet werden kann. Eine Bedürfniss-Orientierte Wirtschaft halte ich für möglich, aber den Weg dahin setzt tiefgreifende kulturelle Entwicklungen voraus. Eine demokratische Gesellschaft kann aber die kanibalistischen Kapitalinteressen bändigen. Lass uns die Martwirtschaft vom Kapitalismus befreien. Marktwirtschaft ist menschlich. Kapitalismus ist die Herrschaft des Kapitals über die Menschen.

Weltwirtschaftsforum

In vielen Diskussionen nehme ich das Weltwirtschaftsforum als Beispiel, welches ich negativ bewerte. Warum?

In seinen Büchern schreibt der Initiator Klaus Schwaab durchaus vernünftige und soziale Dinge, und er versteht es reiche, mächtige und intelligente Menschen zusammen zu bringen, was Anerkennung verdient.

Allerdings vertritt er (und seine Freunde) eine neoliberale Wachstumsideologie, so das jedwede Umweltschutzgedanken aus dieser Richtung nur ein zeitlichen Aufschub versprechen, aber die Endlichkeit natürlicher Ressourcen nicht löst, und Mensch und Umwelt weiter einer kapitalistischen Ausbeutung unterwerfen. Diese Richtung wird Lagerfeuer verbieten und den Verkauf von Elektroautos erzwingen.

Und das WWF forciert sogenannte „public-private-partnership“, was so viel heißt, das das primat der demokratisch gewählten öffentlichen Vertretung systematisch geschwächt und zugunsten privater Konzerne verschoben wird. Das ist langfristig Anti-Demokratisch.

Covid-Idioten?

Nachdem die bürgerliche Presse uns monatelang mit Corona-Todesstatistiken bombardiert hat, kommen nun Impfkritiker mit angeblichen Todesgefahren, die noch deutlich schlechter nachvollziehbar sind, als die Daten der Infektions-Hysteriker.

In einer gesellschaftlichen Pendelbewegung haben in letzter Zeit die „Mahner und Warner“ Oberwasser. Die mutigen werden ausgebeutet oder verunglimpft.

Ich hätte gerne einen treffenden aber sympatischen Sammelbegriff für diejenigen, die angesichts einer mittelmäßig gefährlichen Krankheit das Leben still legen wollen. Wie sollen wir die Leute nennen? die es richtig finden, das mit vielen Tausend Euro öffentlichen und privaten Aufwand ein ¾ Jahr keine Yogakurse stattfinden, obwohl Yoga genau das bietet, was wir in der Corona-Krise brauchen: Stärkung des Immunsystems und Gelassenheit bei Stress? Leute, die Kindern 1 Jahr Schulbildung verweigern, obwohl Corona für Kinder weitgehend ungefährlich ist?

Covid-Idioten? Coronazis? Gesundheitsfaschisten? … ist mir alles zu polarisierend. Aber normal ist deren Verhalten halt auch nicht.