Idealismus?

Ich dachte immer, ich sei ein Idealist. Ich sehe das Gute im Menschen und denke, dass eine bessere Welt möglich ist. In letzter Zeit erlebe ich aber in philosophischen Debatten immer häufiger die Ansicht, dass es keine „Wahrheit“ gäbe, sondern das wir uns unser Weltbild immer komplett selbst machen.

Dann erfahre ich, dass diese Sichtweise philosophisch „Idealismus“ genannt wird. Bei Wikipedia wird dann wieder von der karikaturistische Figur des Idealisten als „Leugner der Realität der Außenwelt“ gesprochen.

Aus der Vielzahl von Störungen von Kommunikation und Sinneseindrücken und der Vielzahl von möglichen Perspektiven und Wahrnehmungsfiltern entsteht ein Konstrukt, welches objektivierbare Realität negiert. Der Empfänger bestimmt Nachricht. Punkt. 

Ich verstehe die Position verschiedener Gesprächspartner zusammenfassend als „subjektiver Idealismus“, welcher besagt, dass alle Erkenntnis abhängig von einem erkennenden Subjekt sei und es keine subjektunabhängige Perspektive auf die Realität gebe. Kannt kritisiert diese Sichtweise. Fichter, Schelling und Hegel denken weiter.

Bei dem Gedanken, dass es keine Realität jenseits der Betrachter gäbe, zieht mir den Boden unter den Füßen weg, da damit keine vernünftigen Argumente gegen „alternative Fakten“ möglich ist und Blasenbildung beförert wird, was letztendlich zum Faustrecht des Stärkeren zurück führen würde.

 

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