zurück im Alltag

Nach zwei Wochen Urlaub mal wieder Nachrichten lesen:

  • Herr Lindner will (lt. Tagesschau am 10.8.) mal wieder (typisch FDP) die Reichen mehr von Steuern entlasen, als die Armen. Wer keine Steuern zahlt, bekommt von den Geschenken der FDP gar nichts. Die FDP ist asozial.
  • Die Energiewende-Gegner*innen in CDU, CSU und FDP machen wieder mobil. Gesellschaftlicher Konsens ist Egal, wenn die Gewinne der Atommafia verteilt werden.
  • Die Teuerungen in Folge des Ukraine-Krieges gibt den Kräften Energie, die schon immer für Umweltverschmutzung und Krieg gestanden haben. Inflation ist kein Naturgesetzt, sondern eine Umverteilung zugunsten der Vermögenden und ganz aktuell der Russischen Kriegspartei und der Mineralöl und Energiewirtschaft im allgemeinen. Mit Beginn des Krieges haben sie ihre Gewinnmargen verdoppelt.

und so weiter und so fort …

Krieg! – Hurra der Kapitalismus wird gerettet!

Inzwischen tobt der Krieg in der Ukraine schon einige Monate. Dieses mal mordet das russische Imperium, welches sich durch ukrainische Nazi-Gruppen provoziert fühlte. In den vergangenen Jahrzehnten fühlte sich das amerikanische (Westliche) Imperium provoziert und hat gemordet (in Afganistan, Irak, …) Imperien morden halt gelegentlich, um ihre Interessen durchzusetzen. Ich gehe ganz mit Tucholskys Spruch „Soldaten sind Mörder“ und möchte keine Partei ergreifen, sondern Dynamiken und Kriegsgewinnler benennen.

Zum Beispiel die RWE konnte aufgrund des Krieges in Lützerath ein Gerichtsverfahren gewinnen, was sonst unwarscheinlich war. Es ist unwahrscheinlich, das die RWE gezielt ukrainische Nazi-Gruppen gesponsort hat. Auf Seiten der Rüstungsindustrie bin ich mir da nicht so sicher. Die traditionell guten Beziehungen „westlicher Geheimdienste“ z.B. zu Anti-Sowjetischen Gruppen (da waren die Nazis gut) lassen solche Verbindungen vermuten.

Nur mal so eine Überlegung: Wenn ich einen weitgehend isolierten Autokraten einer mittelgroßen Wirtschaftsmacht (mit einem gut funktionierenden Militär) so lange provoziere, bis er über die Stränge schlägt, dann bekomme ich ganz schnell 100.000.000.000 Euro zusätzliche Steuergelder allein aus Deutschland geschenkt. Es würde sich für die Nato-Hardliner echt lohnen, ukrainische Nazis zu sponsorn.

Die Mineralölkonzerne verdoppeln seit Kriegsgewinn ihre Gewinnmargen im Wiederverkauf an den Tankstellen, und die glücklichen Eigentümer von Ölquellen fahren noch sattere Gewinne ein, obwohl die Öl- und Gasproduktion nur geringfügig reduziert ist. Auch und gerade für diese Anti-Umwelt-Branche lohnt sich der Krieg, vor allem angesichts möglicher Machtverluste durch den drohenden Klimawandel.

Der Kapitalismus lebt vom Zins. Dieser kann nur funktionieren, wenn alle paar Jahre krass Werte vernichtet werden (Corona, Krieg, …) oder ständig, z.B. durch Inflation. Inflation enteignet die Menschen, die als „Kapital“ nur einen Arbeitsvertrag haben, wärend die Vermögen der Vermögenden (z.B. ein Haus) mit der Inflation an (Wiederverkaufs-) Wert gewinnt. All dass passiert die letzten 3 Jahre, nachdem der Zins 10 Jahre lang auf historisch niedrigem Niveau lag. Das konnte sich der Kapitalismuss nicht gefallen lassen. Lass uns die Marktwirtschaft vom Kapitalismus befreeien.

 

 

Ein Beispiel an Kenia nehmen …

Normale Yogastunden sind nach wie vor wegen Corona verboten. Das finde ich unsinnig. In meinem persönlichen Erleben der Corona-Krankheit leiden mehr Menschen unter Quarantäne und Stigma als unter der Krankheit. Das persönliche Erleben ist eine gute Basis für die Meinungsbildung, sollte aber nicht ohne weiteres verallgemeinert werden.
Statistisch wurden in Deutschland seit zwischen und Dezember 2021 ca. 38.000 Sterbefälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet. Im rahmen der „4. Welle“ (Sept bis Dez) sind es 19.000. Wenn man die Cormorbidität raus rechnet dürften ca. die Hälfte ursächlich auch Corona zurück zu führen sein. Das sind viele Tote, von denen durch schärfere Corona-Schutzmaßnahmen evtl. einige hätten vermieden werden können.
Ich bin dennoch dafür, alle Corona-Sonderregeln abzuschaffen und die nächsten Corona-Wellen einfach durchrauschen zu lassen. Gentherapeutische mRNA-Medizin verspricht milde Krankheitsverläufe für alle die das wollen. Omikron ist auch von sich aus nicht so aggressiv. Wenn allerdings Omikron hier anrollt, haben wir vermutlich mehr Probleme mit Arbeitsausfällen durch überzogene Angst und Quarantäne, als durch die Krankheit. Dagegen hilft ein Beispiel aus Kenia (siehe Spiegel.de).
Omikron-Variante in Kenia: Alle hatten plötzlich »die Grippe«
Wenn die Politik etwas zum Schutz von Menschenleben tun möchte, dann könnte sie z.B. bei jährlich 75.000 Toten durch Alkohol und Zigaretten mit weniger repressivem Aufwand viel mehr erreichen. Für Alkohol und Zigaretten ist öffentliche Werbung erlaubt. Dafür müssten sich Politiker aber mit mächtigen Konzernen anlegen. Regieren gegen das einfache Volk geht leichter, aber dafür muss ich kein Verständnis aufbringen.

Sandburgen gegegn Corona

Als Kind und später als Papa habe ich gerne am Strand Sandburgen gebaut. Bevorzugt nahe am Wasser. Richtig aufregend wurde es immer bei einsetzender Flut, vor allem im Zusammenspiel wenn manche „ihrer Verantwortung“ nicht gerecht wurden; wenn das steigende Wasser sich seinen Raum genommen hat. Mit schnellem entschiedenen Handeln und viel Kraftwaufwand konnte man die Burg noch ein weile erhalten.

In Anbetracht der Tatsache, das die Corona-Impfung nicht hält was versprochen wurde, und seit Menschheitsgedenken die Brandung von Viren-Wellen  den Küstenverlauf prägen, sollten wir uns manchmal mit dem Gedanken des Loslassen beschäftigen – so wie damals am Strand.

Bei einer Impfung mit 60% Wirkungsgrad angesichts einer hoch infektiösen und mittelmäßig gefährlichen Krankheit ist nicht viel „Land zu gewinnen“. Individuell kann mit der Mrna-Therapie mit hoher Wahrscheinlichkeit der Krankheitsverlauf gemildert werden. Aber die meisten Menschen werden diese Krankheit durchmachen müssen. Die Mehrheit hat von vorn herein genügend Imunabwehr, so das die Krankheit keinen großen Schaden anrichtet. Viele werden eine schwere Krankheit erleben, einige werden sterben.

Vielleicht wäre Zeit zum Umdenken. Wie können wir die Kranken gut versorgen?  Aktuell wird mit Angstmache und drastischen Quarantänebestimmungen der Krankheitsverlauf bei vielen Verschlimmert. Stigmatisierung schadet allen.

Fehlgeleitete Schuldzuweisungen lenken ab. Dass während der Pandemie Krankenhauskapazitäten abgebaut wurden ist ein Unding. Mit den dafür Veranwortlichen sollte ins Gericht gegangen werden.

Statt dessen werden gesellschaftliche Ressourcen verschwendet mit der Teilung in Geimpfte und Ungeimpfte,  obwohl beide Infektionen weiter tragen.

Als Kind konnte (musste) man die Sandburg irgendwann aufgeben und konnte sich zu Hause bei einem heißen Kakau aufwärmen. In ein paar Jahren werden wir mit dem Virus leben können und Mediziner, Geschichtswissenschaftler, Psychologen und andere Wissenschaftler werden viele Fragen klären, die helfen können mit spätere „Flutwellen“ gut umzugehen.

Vielleicht werden zukünftig bessere Impfstoffe entwickelt, reift die mrna-Technologie heran und werden gefährliche „Kinderkrankheiten“ dieser Technik überwunden.  Zu hoffen bleibt, dass die gefährliche Verzerrung einer demokratischen Meinungsbildung durch die Macht des Geldes gebändigt werden kann. Die aktuelle Entwicklung gibt dieser Hoffnung allerdings wenig Auftrieb. Lobbyismus und Sponsoring durch private Stiftungen werden in Zeiten von social-distancing und geleerten Staatskassen eher  gefördert. Hurra, der Kapitalismus ist gerettet- danke Corona.

 

Befindlichkeit

Ich brauhe mal wieder ein Ventil. Die Verhältnisse unter Corona-Schutzmaßnahmen sind kaum auszuhalten, und wenn sie dann auch noch widersinnig und ideologisch motiviert sind, dann kommt mir die Galle hoch.

Ich wollte in eine Bibliothek. Auf der Webseite steht 3G+. Ich dachte, das durch das „Plus“ die Infektionsgefahr wirksam gemindert werden sollte, aber weit gefehlt. Da jeder dritte bis achte Infektionsträger geimpft ist, dachte ich, das Plus bedeute, das sich alle Testen müssen. Aber nein, es bedeutet nur das die Ungeimpften einen teuren PCR-Test machen müssen, der dann 48h lang gilt, somit also genauso ungenau ist, wie ein tagesaktueller Antigentest*. Es ist eine ideologisch motivierte Schikane. Weil Politiker den Geimpften versprochen haben, das sie Freiheiten zurück bekommen, dürfen diese trotz Infektionsgefahren durchgehend ungetestet alles machen. Um von diesem Schwachsinn abzulenken, wird um so härter auf die Ungeimpften eingedroschen. Diese als „Sündenböcke“ vom öffentlichen Leben auszuschließen, löst aber nicht das Problem grassierender Infektionen.

Ein wichter Teil des Problems ist die Tatsache, das die Impfstoffe nicht das halten, was von ihnen erhofft wurde. Alles deutet darauf hin, das die große Mehrheit diese Krankheit durchmachen muss, und „wir“ die Krankheitswellen nur mehr oder minder kontrolliert durchrauschen lassen können! Grandioses Versagen der Politik liegt darin, das in Deutschland Versorgungskapazitäten in der Pandemie abgebaut wurden, wärend in China wurden neue Krankenhäuser aufgebaut wurden.

Wir müssen uns mit dem Tod beschäftigen. Das Tabu weiter zu verdrängen hilft nicht weiter. Menschen sterben ab und zu an Infektionskranhkeiten! Das können wir nicht generell verhindern. Manche Impfungen sind hoch wirksam und halten Lebenslang. Damit lassen sich manche Infektionskrankheiten ausrotten. Aber bei Covid ist es nicht so. Die aktuell verfügbaren „Impfstoffe“ wirken nur ein paar Monate mit mäßigem Wirksungsgrad. Da hilf auch keine Zwangsimpfung weiter. Die Krankheit ist zu harmlos und zu weit verbreitet. Es ist menschlich, für den Tod „Sündenböcke“ zu suchen. Aber ich finde es unmenschlich, wenn gebildete Politiker aus Gründen des Machtkalkühls ungeimpfte vom gesellschaftlichen Leben ausschließen, wärend die „braven“ Geimpften die Krankheit ungeschützt weiter verbreiten können.

Ich verstehe, wenn ein Wirt eine Tanzveranstaltung aus praktischen Gründen der erlaubten Belegungsdichte als 2G anbietet. Aber wenn ich als gesunder Mensch und zusätzlich täglich frisch gestestet, nicht in die öffentliche Bibliothek darf, dann ist das eine Erfahrung der Ausgrenzung. Diese Erfahrung wirkt tief. Es mag sein, das die Mehrheit der Bürger  bei solchen Erfahrungen „einknickt“ und den Mutverliert oder sich dem Druck anpasst. Aber die Politik produziert mit solchen (nicht evidenzbasierten) Entscheidungen auch einen erheblichen Satz von Bürgern bei denen sich zunehmende Wut anstaut und die sich von einem angeblich „demokratischen miteinander“ entfremden.

*) Der PCR-Test schlägt früher an, d.h. bei einer niedrigeren Virenlast, als ein Antigentest. Aber bei Infizierten entwickelt sich die Virenlast ja dynamisch. Wenn beispielsweise jemand am Donnerstag symptomatisch krank wird und Mittwoch früh in die Bibliothek will/wollte, dann ist der PCR-Test vom Montag Nachmittag vermutlich noch negativ und der Antigentest/Selbsttest am Mittwoch früh möglicher weise schon positiv. Wir müssen lernen mit unschärfen umzugehen. Bei Corona ist fast nichts ganz „klar“ und vieles hilf „ein bisschen“.

Corona-Impf-Wette

Ich habe gegenüber einer Bekannten eine Corona-Impf-Wette am laufen. Sie behauptete, das statistisch das Impfrisiko 900 mal größer ist als die Krankheit. Wenn ich ihr diese Aussage widerlegen kann, will sie von dem Gedanken abstand nehmen,  dass „die“ mit der Impfung ein „Bevölkerungsreduktionsprogramm“ durchführen wollen (eine klassisch rechte These).

Der erste Teil war einfach. Sie hatte 900% mit 900-fach verwechselt. Schon gewonnen? Unbefriedigend. Dann habe ich ihre Quelle im Detail auseinander genommen. Der Autor David Avocado Wolfe hat auf Telegram ein englisches Video gepostet und darin verschiedene Behauptungen und Zahlen genannt. Eine reißerische Aufmachung und manipulatives Runden zu seinen Gunsten disqualifizieren den Autor als  höchst unseriös. Allein mit seinen Zahlen richtig gerechnet sind es nur noch 646%. Also echtes geschwurbel.

Aber, um die staatlichen Zwangsmaßnahmen, öffentliche Angstmache, Ausgrenzung von Ungeimpften  usw. zu rechtfertigen, sollte das Impfrisiko deutlich geringer sein, als die Krankheitsrisiken. Der Beweis fällt für jüngere Altersgruppen aber schwer.

Wie wirksam ist die Impfung?

Herr Wolfe weist richtiger Weise darauf hin, statt der relativen Wirksamkeit der Impfungen die Absolute Gefahrenredution zur Beurteilung heran zu ziehen. Das ist sinnvoll. Gut erklärt in https://www.heise.de/tp/features/Wie-wirksam-sind-die-Covid-19-Impfstoffe-6055635.html

Aus der ARR (absolut risico reduction) ergibt sich die NNT (number
neadet to treat, bzw. NNV number neadet to vaccine, also die Anzahl der
Impfungen, um eine Corona-Infektion zu vermeiden). Wolfe gibt diese mit 117
an. Das gilt für den Impfstoff Biontech-Pfizer, aber für Moderna gilt
76. (siehe Heise-Artikel). In Deutschland wird mit beiden Mitteln geimpft. Ich würde für die folgende Berechnung einen Durchschnittswert von NNV ~ 100 nehmen. (Ich bin mir nicht sicher, ob damit vollständige Impfungen, oder Impfdosen gemeint sind. Ich gehe von vollständigen Impfungen aus)

Wolfe behauptet, die Letalität von Covid ist 0,14. Diese Zahl kann für die amerikanische Statistik und deren Gesundheitssystem stimmen, liegt aber am unteren Rand der Zahlen. Die Zahlen schwanken zwischen 0,05% (für Menschen unter 70 Jahren), 0,4% allgemein Deutschland (Ärzteblatt) und höheren Werten.

Statistisch müssten bei einer Infektionssterblichkeit von 0,4 (Deutschland allgemein) also 250 Infektionen verhindert werden, um 1 Toten zu vermeiden.

Um 250 Infektionen zu vermeiden müssten also 25.000 vollständige
Impfungen verabreicht werden. In der aktuellen Diskussion über die „Booster-Impfungen“ sollten wir von 3 Impf-Dosen ausgehen, also müssen also 75.000 Impfdosen gesprizt werden.

Wie gefährlich ist die Impfung?

Wolfe behauptet, dass 10.355 Todesfälle in den ersten 6 Monaten nach der Impfung (im Zusammenhang mit der Impfung) registriert wurden und schlussfolgert daraus, dass 1 von 13.000 Impf-Dosen tötliche Impfkomplikationen nach sich zieht. Diese Zahl ist vermutlich drastisch übertrieben, da bei den Todesfällen in den ersten 6 Monaten nach der Impfung sicher viele alte Leute auch so gestorben wären.

Auf die deutschen Verhältnisse bezogen wurden nach 92 Mio. Impfdosen 1254 Verdachtsfälle mit tötlichem Ausgang an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet. Davon wurden 48 Tote im direkten Zusammenhang mit der Impfung vom PEI vermutet. Vermutlich wurden viele nach der Impfung verstorbene nicht als Verdachtsfälle an das PEI gemeldet. Da das PEI die Impfrisiken verharmlosen möchte, würde ich mal einen „Fehler-Faktor“ von 5 annehmen, also 240 Impftote, oder 1 von 380.000 Impfdosen. Diese Abschätzung ist kritisch.

Wie gefährlich ist die Corona-Krankheit?

Die RKI-Statistik schreibt auf ihrer Webseite immer noch, das über 3% der infizierten gestorben seien. Solche Zahlen des RKI sind manipulativ, da sie die Corona-Risiken übertreiben. Man muss die Comorbidität raus rechnen. Die Infektionssterblichkeit für Corona in Deutschland wird laut Ärzteblatt mit 0,4% angegeben. Die Infektionssterblichkeit für unter
70-Jährige wird bei n-tv mit 0,05 % angegeben. Andere Zahlen für junge Leute habe ich nicht gefunden.

Mit diesen allgemeinen Zahlen (NNV ~100, Infektionssterblichkeit , tötliche Impfkomplikationen) kann in folgender Tabelle das Verhältnis von Impf-Toten zu Corona-Toten statistisch zusammen gefasst werden:

Bemerkung Infektions-sterblichkeit
(Letalität)
tötliche Impfkomplikationen  1 : zu Impf-Dosen Verhältnis Impftote : Corona-Toten
Impfgegner 0,4 % 13.000 2 : 1
RKI / PEI 3% 1,9 Mio 1: 285
D – Realistisch 0,4 % 380.000 1 : 7
D – Junge Leute 0,05 % 380.000 1 : 1

Für junge Leute sind die Krankheitsrisiken vergleichbar mit den Impfrisiken, so dass sich staatliche Zwangsmaßnamen kaum rechtfertigen lassen. Für junge Leute ist sicher auch das Impfrisiko geringer als für ältere (dazu habe ich aber keine Zahlen gefunden), aber mit jeder weiteren Impfdosis steigen die Impfrisiken. Mit jeder weiteren Zwangsmaßnahme und „sozial distancing“ steigen die Lebens-Risiken für junge Leute. Schluss mit staatlicher Angstmache, Zwang und Gewalt.

Die Wette habe ich zwar gewonnen. Allerdings knapper, als
zunächst gedacht. Die Beschäftigung mit der NNT/NNV ist ein wichtiger Ansatz für die Diskussion.

Schluss mit allen Corona-Zwangsmaßnahmen!

Ich höre, dass Kinder wegen „Schnupfen“ auf der Intensivstation liegen. Nach Eineinhalb Jahren „Pandemibekämpfung“ ist unser Immunsystem gänzlich aus der Übung. Seit die Covid-Erkrankung auf die Gefährlichkeit einer Grippe geschrumpft ist, nachdem die Risikogruppen durchgeimpft sind, geht die politische Entwicklung in eine gänzlich falsche Richtung weiter. „Normales“ Yoga, in einer normalen Belegungsdichte unter der Annahme normal gesunder Menschen wäre nach wie vor verboten, von einer Regierung, die Waffenexporte für den Syrienkrieg erlaubt, also sich ihrer Legitimität selbst beraubt.
Schluss mit allen Corona-Zwangsmaßnahmen! Die Pandemi-Angstmache muss beendet werden!

bad news – schlechte Nachrichten

Früher hieß es, daß bei Hofe die Überbringer schlechter Nachrichten geköpft werden. Fakt ist: jede Tonne CO2 die wir heute Verbrauchen, wird zukünftige Generationen viel Geld und Lebensqualität kosten. Wir müssen uns fragen, ob wir jetzt handeln oder den Kredit bei unseren Kindern aufnehmen wollen.  Wenn die CDU-SPD-FDP-Politiker sagen: „Es ist kein Problem, diesen Kredit bei unseren Kindern aufzunehmen“, sind sie dann glaubwürdig?
„bad news“ sind für die Presse guter Umsatz. Das gilt nicht für Politiker. Die großen Parteien überbieten sich in Zuversicht. Sie würden mit ihrer Klima- und der Umweltpolitik ein positives Ziel verfolgen. So als würden die „Klimaziele“ dafür stehen, 1,5° besseres Wetter zu machen. Sie müssen das scheinbar so verkaufen. Das liegt in der Struktur, wo Parteien gewählt werden möchten. Wenn sie bei Tatsachen bleiben, würden sie nicht gewählt. Auch früher waren es eher die „schlechten“ Könige, die die Nachricht nicht von ihrem Überbringer unterscheiden konnten. 1,5° ist kein Ziel, sondern ein Armutszeugnis.
Wer soll den Job machen, die objektiven Tatsachen bekannt zu geben? Da ich keine persönlichen Interessen verfolge und nicht gewählt werde, kann ich es noch mal sagen. Umweltverbrauch wird nicht in Zukunft teurer werden, sondern ist es jetzt schon! Jede Tonne C02, die wir verbrauchen kostet jetzt schon 250€, auf Pump. Jede KWh Atomstrom kostet 1€ an zukünftigen Entsorgungskosten und ist damit teurer als Ökostrom mit herkömmlichem Batteriepuffer. Mir persönlich ist wichtig, das meine Kinder und Enkel nicht unter meiner Verschuldung zu leiden haben.
Zukünftige Generationen werden imense Kosten für unseren Umweltverbrauch aufbringen müssen, zusätzlich zum Verlust an Lebensqualität. Derweil versprechen CDU-SPD-FDP-Grüne den Konzernen Entschädigungen für entgangene Gewinne. Geht’s noch?
Die Einschätzung von Klimafolgekosten ist zugegeben schwierig. Was kostet es, eine Küstenstadt wie Amsterdam zu räumen oder einen großen Teil unserer landwirtschaftlichen Nutzflächen an den Küsten der Welt? Wie viel kostet ein ertrunkenes Kind wegen Starkwetterereignissen? Wie viel kostet 10.000 Jahre Atommüll? Wenn ich hier die Zahl von 250 €/t CO2 aufrufe lässt sie sich gut begründen und kritisieren.
Natürlich besteht die Gefahr, das Politiker heute CO2-Umlagen dazu nutzen können, umweltschädlichen Konzernen ihren „entgangenen Gewinn“ in den Hintern zu schieben. Da kommen Wahlentscheidungen ins Spiel. Eine vernünftige Politik würde in Umweltschutz investieren und soziale Härtefälle abfedern. Viele Lösungen sind bekannt und Machtverhältnisse können durch Wahlen ein wenig beeinflusst werden.
So weit erst mal. Wenn die Tatsachen anerkannt sind, fallen Entscheidungen leichter, z.B. bei der Bundestagswahl morgen.

 

Marktwirtschaft vom Kapitalismus befreien

Ich finde Marktwirtschaft natürlich. Menschen handeln und machen Unternehmungen. Damit befriedigen wir unsere Bedürfnisse. Zu Zeiten von Karl Marx waren Unternehmer und Kapitalisten weitgehend identisch, aber heute werden die meißten UnternehmerInnen und Unternehmen von Kapitalinteressen geleitet. Die Kapitalinteressen orientieren sich nicht an Menschen und Bedürfnissen, sondern am Profit. Dabei werden Natur, gute Ideen und tüchtige Menschen missbraucht.

Marktwirtschaft kann natürlich nur die Lebensbereiche betreffen, in denen Angebot und Nachfrage variabel sind. Das gilt u.a. nicht für Gesundheit, Geld und Boden. Wo der Markt nicht funktioniert, kann und muss eine Gesellschaft regulieren.

Der Finanzkapitalismus, breitet sich seit Jahrzehnten immer weiter aus. Man kann auch von einer Re-Feudalisierung sprechen. Die Finanzmärkte bringen die ehemals freien Unternehmen immer mehr in ihre Abhängigkeit. Demokratische Kräfte müssen gegen steuern. Die Vermögensscheere geht immer weiter auf. Die großen Vermögen sind immer weniger menschlich gesteuert, also immer unmenschlicher. Ein Beispiel sind die algorithmengesteuerten Finanzkonzerne.

Notwendige und mögliche Schritte einer demokratischen Gesellschaft, um dagegen zu Steuern  sind z.B. Vermögenssteuer und Finanztransaktionssteuer. Aber auch eine Kultur, die menschliche Werte mehr in den Fordergrund stellt, als Profit und Wachstum.

Bundestagswahl 2021 – Strategisch oder ehrlich?

Mich bewegen Gedanken, strategisch zu wählen, oder ehrlich. Was ist wichtiger, mein persönliches „recht haben“, oder meinen (minimalen) Einfluss in der Gesellschaft mit einzubringen?

Die CDU ist nach vielen Jahren Regierungszeit so verfilzt, das sie schon aus Gründen der psychohygiene einer Demokratie in die Opposition gehört. Aber was dann kommt ist nicht unbedingt besser. Eine Kanzlerin ist tendenziell besser als ein Mann. Die Linken vertreten bezüglich Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit am ehesten rational nachvollziehbare Positionen. Die SPD will nicht mit den Linken. Die Grünen distanzieren sich nicht ausreichend von der FDP. Die Linken machen mindestens gute Oppositionsarbeit, aber eine Stimme für die Linken würde nicht unbedingt zu einem Regierungswechsel führen. Eine Stimme für die Grünen würde man aber vermutlich bereuen, wenn der nächste Kriegseinsatz beschlossen wird, oder sich Annalena Baerbock nicht von ihren neoliberalen Freunden aus dem Weltwirtschaftsforum distanzieren kann.

Ich kann mich noch nicht entscheiden.

In meinem Wertesystem gehen aktuell die größten Gefahren für Umwelt und Demokratie von Vertretern neoliberaler Ideologie aus, die praktisch eine Herrschaft des Kapitals über alles andere stellt. Lass uns die Marktwirtschaft vom Kapitalismus befreien und unsere Umwelt schützen! Menschlichkeit und Lebensfreude sollten unser tun leiten. Dafür braucht es mehr Demokratie.

Ehrlicher weise könnte ich nur eine der kleinen Parteien wählen, die durch die 5%-Hürde von der demokratischen Willensbildung ausgeschlossen werden. Meiner Meinung nach sollten die Parlamentssitze der Stimmen, die eigentlich auf die „kleinen“ Parteien entfallen, leer bleiben. Das spart Kosten und mahnt die „Großen“ vielleicht auch zu Demut.

Aber um „Demut“ und Anständigkeit geht es im Getöse der großen Politik nicht. Wenn wir das ganze als Spiel sehen, dann geht es nur um Schachzüge. Als mitfühlender Mensch, sollte ich meine Rollenerwartungen erfüllen und die herrschenden Machtverhältnisse anerkennen. Dann bleibt nur noch die Frage, ob ich etwas grün in der Regierung oder eine gute Oppositionsarbeit wichtiger finde.

Wahlen sind nur ein Teil. Unsere Verfassung sagt in Art 20 (2) „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird … in Wahlen und Abstimmungn … ausgeübt.“   Diese demokratische Mitbestimmung wird uns vom Parlamentarismus verweigert.

Und wirkliche Demokratie (also mehr als Lobbyisten und Parlament) braucht Dialog auf Augenhöhe. Im aktuellen Wahlkampf findet man fast keine Politiker auf der Straße. Sie mauern. Dann müssen wir eben die Parteibüros und Machtzentren besuchen.

Wer schützt uns vor den Finanzkonzernen

Buchtip:  “Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen” von Jens Berger (2018), beschreibt detailliert und gut recherchiert die Machtfülle der Finanzelite und wie ihre gut geschmierten Netzwerke es geschafft haben, die Finanzwirtschaft der demokratischen Kontrolle weitgehend zu entziehen. Und das, obwohl dieser Wirtschaftsbereich die Welt schon mehrfach nahe an den Abgrund geführt hat. Hier gibt es keine Verschwörungsmythen, sondern reale Geschichte.
Dieses Buch ist schwierig für mich, da es meine Ohnmacht gegenüber den großen Ungerechtigkeiten vor Augen führt, und ich andererseits die Augen auch nicht vor der Realität verschließen mag. In meinem Umfeld habe ich viel mit ganz lieben Menschen zu tun. Gleichzeitig fühle ich in mir aber auch den Anteil eines friedlichen Kriegers, der angesichts gefährlicher gesellschaftlicher Entwicklungen wach gerufen wird, und die inneren Konflikte wie Arjuna (siehe oben) lösen muss.

Bundestagswahl 2021

Am Sonntag, 26.9. wird der Bundestag neu gewählt. Große Herausforderungen der neuen Regierung dürften u.a. Klimawandel und Re-Integration nach der gesellchaftlichen Polarisierung durch die Corona-Krise sein.

CDU und FDP haben seit 50 Jahren die meisten Umweltschutz-Entwicklungen torpediert oder verschlafen und dürften kaum Kompetenz für anstehende Klimawandel-Fragen haben. Die AfD leugnet im wesentlichen die Klimaprobleme. Die SPD hatte in der Rot-Grünen Koalition unter Schröder bis 2005 einigen Umweltschutz auf den Weg gebracht, aber in der großen Koalition nichts weiteres. Bei den vieren ist also bezüglich Umweltpolitik wenig zu hoffen. Bezüglich Corona-Restriktionen punktet die FDP mal, aber das gleich ihre umweltschädlich neoliberale Ausrichtung nicht aus.

Die Grünen haben sich seit ihrer Gründung von basisdemokratischen Ursprüngen weit entfernt und bringen jetzt mit Annalena Baerbock eine Kanzlerkandidatin ins Rennen, die bei der neoliberalen Kaderschmiede des Weltwirtschaftforum, den „Young Global Leaders“ beteiligt ist. Ich habe dem Grünen Kreisverand im April einen Brief geschrieben und gefragt, wie die Grünen zu dieser Verbindung stehen? Baerbock wird sich nur schlecht von den neoliberalen Positionen des Weltwirtschaftsforum abgrenzen können. Der Brief wurde leider nicht beantwortet.

Die Linken sind die einzige Partei (mit Chance über der 5% Hürde), die rational nachvollziehbare Lösungsvorschläge gegen Klimawandel und für soziale Gerechtigkeit vorlegen. Die Linken (und die CSU) sind auch die einzigen, die für  Mehr-Demokratie (Volksabstimmungen auf Bundesebene) sind. Leider ist eine Rot-Rot-Grüne Koalition unwahrscheinlich.

Die vielen kleineren weiteren Parteien haben diskussionswürdige Lösungsansätze. Aber unser Wahlsystem schließt mit der 5% Hürde nicht nur viele Wähler von der parlamentarischen Willensbildung aus, sondern erdreistet sich auch noch, die Parlamentsitze, die eigentlich den Wählern kleiner Parteien oder Nicht-Wählern zuzordnen währen, entsprechend dem Mehrheitsproporz der Gewinner-Parteien zu besetzen. Etwas mehr Demokratie wäre wünschenswert.

Das Dilemma dieser Wahl, entweder eine Grüne Bundeskanzlerin mit neoliberalen Wirtschafts-Kontakten zu bekommen, oder eine weitere Runde Stillstand einer großen Koalition, sollte nicht vom Wählen abhalten.

Wahlboykott ist gut begründbar, sollte sich aber unterscheiden von denjenigen, die aus Faulheit zu hause bleiben. Ich habe bei einer letzten Wahl einen vorbereiteten Brief in den Wahlumschlag gelegt. „Als Nicht- Wähler spreche ich der Bundesregierung das Recht ab, in meinem Namen zu sprechen.“ Das wirkt natürlich nur symbolisch, aber das gilt für große Teile des Parlaments angesichts der wachsenden Macht der internationalen Finanzkonzerne.

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der Wille zur Macht

Eine Gesellschaftsordnung, die über einige hundert Menschen hinaus geht, erfordert Machtstrukturen, die jenseits von persönlichen Beziehungen und Mitgefühl funktionieren. In modernen Gesellschaften gibt es verschiedene Machtzentren, die im Idealfall ein ausgewogenes Netz bilden und dem Allgmeinwohl dienen sollen. Leider gibt es aber real viel Machtmißbrauch, Leid, und Ausbeutung von Mensch und Natur.

Um daran etwas zu ändern, braucht es den Willen zur Macht. Macht korrumpiert aber. Dieses Dilemma ist nicht leicht aufzulösen. Noch dazu begeben sich diejenigen, welche den Willen zur Macht entwickeln, z.B. um die Natur- und Umwelt zu schützen, in einen Raubtierkäfig. Dort sind Verhaltensweisen notwendig, die im normalen sozialen Alltag kontrainidziert sind.

Lösungen des genannten Dilemma sind z.B. rotierende Führungsrollen, aber primär denke ich, das eine Trennung von ethischer Definitionshoheit und exekutiver Macht, das wichtigste Mittel sind.

 

Raubtierkäfig

Die meisten Menschen sind gutartig. Liebe, Rücksichtnahme und Hilfbereitschaft sind in der menschlichen Natur angelegt. Menschen sind soziale Wesen. Leider beziehen sich oben genannte Eingenschaften primär auf die „eigene Gruppe“.

Je weiter wir in der Macht-Hierarchie nach oben kommen, desto mehr gleich das Sozialverhalten dem eines Raubtierkäfig. Solange alle satt sind, tut kein Raubtier dem anderen etwas, aber grundlegend reproduzieren die Mächtigen ein Glausbenssystem des fressen und gefressen werden.

Vertreter großer Kapitalgesellschaften glauben daran und deshalb nutzen sie jede Chance. Ein einzelner Mensch kann zwar aussteigen und seine Anteile verkaufen, aber damit ändert sich nichts am System. Sein „Ego“ (seine Firma) wird von anderen „Egos“ gefressen und verdaut. Ich denke, das dieser ökonomische Kanibalismus kulturell befriedet werden kann. Eine Bedürfniss-Orientierte Wirtschaft halte ich für möglich, aber den Weg dahin setzt tiefgreifende kulturelle Entwicklungen voraus. Eine demokratische Gesellschaft kann aber die kanibalistischen Kapitalinteressen bändigen. Lass uns die Martwirtschaft vom Kapitalismus befreien. Marktwirtschaft ist menschlich. Kapitalismus ist die Herrschaft des Kapitals über die Menschen.

Weltwirtschaftsforum

In vielen Diskussionen nehme ich das Weltwirtschaftsforum als Beispiel, welches ich negativ bewerte. Warum?

In seinen Büchern schreibt der Initiator Klaus Schwaab durchaus vernünftige und soziale Dinge, und er versteht es reiche, mächtige und intelligente Menschen zusammen zu bringen, was Anerkennung verdient.

Allerdings vertritt er (und seine Freunde) eine neoliberale Wachstumsideologie, so das jedwede Umweltschutzgedanken aus dieser Richtung nur ein zeitlichen Aufschub versprechen, aber die Endlichkeit natürlicher Ressourcen nicht löst, und Mensch und Umwelt weiter einer kapitalistischen Ausbeutung unterwerfen. Diese Richtung wird Lagerfeuer verbieten und den Verkauf von Elektroautos erzwingen.

Und das WWF forciert sogenannte „public-private-partnership“, was so viel heißt, das das primat der demokratisch gewählten öffentlichen Vertretung systematisch geschwächt und zugunsten privater Konzerne verschoben wird. Das ist langfristig Anti-Demokratisch.

Covid-Idioten?

Nachdem die bürgerliche Presse uns monatelang mit Corona-Todesstatistiken bombardiert hat, kommen nun Impfkritiker mit angeblichen Todesgefahren, die noch deutlich schlechter nachvollziehbar sind, als die Daten der Infektions-Hysteriker.

In einer gesellschaftlichen Pendelbewegung haben in letzter Zeit die „Mahner und Warner“ Oberwasser. Die mutigen werden ausgebeutet oder verunglimpft.

Ich hätte gerne einen treffenden aber sympatischen Sammelbegriff für diejenigen, die angesichts einer mittelmäßig gefährlichen Krankheit das Leben still legen wollen. Wie sollen wir die Leute nennen? die es richtig finden, das mit vielen Tausend Euro öffentlichen und privaten Aufwand ein ¾ Jahr keine Yogakurse stattfinden, obwohl Yoga genau das bietet, was wir in der Corona-Krise brauchen: Stärkung des Immunsystems und Gelassenheit bei Stress? Leute, die Kindern 1 Jahr Schulbildung verweigern, obwohl Corona für Kinder weitgehend ungefährlich ist?

Covid-Idioten? Coronazis? Gesundheitsfaschisten? … ist mir alles zu polarisierend. Aber normal ist deren Verhalten halt auch nicht.

Religion als Lösung

ENTWURF …

Ich frage mich schon lange, warum reiche, gebildete, sozial kompetente Menschen (in Führungsetagen) teilweise so abstrus asoziale und umweltschädliche Entscheidungen treffen?

Entscheider in Politik und Wirtschaft haben meist von sich selbst das Bild, das sie gutes tun und beste Absichten vertreten. Überhaupt halte ich die meißten Menschen für „gutartig“, aber die Politik und gesellschaftliche Entwicklung führt zu Umweltzerstörung, Entfremdung, Polarisierung und selbst kriegerische Einsätze werden immer Salonfähiger. Dumme, jähzornige,  schwer Traumatisierte oder krankhaft dissoziale Personen schaffen es kaum in die Führungsetagen. Also, warum wird die Gesellchaft nur so wenig besser (oder gar schlechter)?

In jungen Jahren schien mir als Anarchist die Welt relativ klar in „gut“ (wir hier unten) und „böse“ (die da oben) gegliedert. Nach vielen Jahren Politaktivismus sind viele „revolutionäre“ Gedanken der 70er Jahre bis in Regierungskreise salongfähig geworden, aber ich habe das Gefühl, das sich bezüglich Herrschaftsverhältnisse und Machtverteiltung wenig (zum Guten) geändert hat.

Die realen Machtverhältnisse sind so, das wir als Anarchisten in unseren Einschätzungen oft Recht behalten haben, aber nur wenig hat sich in richtung Herrschaftsfreie Gesellschaft entwickelt. Im Gegenteil ist die soziale Scheere der Vermögensverteilung in den letzten 50 Jahren durchgängig zugunsten der Reichen weiter aufgezogen worden.

OK, zugegeben, ich sehe Herrschaft vor allem in den Händen der großen Vermögen konzentriert und vernachlässige bei dieser Sicht vielleicht die alltäglichen Leiden durch Sexismus, Rassismus, sexualisierte Gewalt, Umweltschäden und viele weitere Ungerechtigkeiten. Für die folgenden Lösungsvorschläge spielt das aber kaum eine Rolle.

Anarchistische Vordenker haben gegenüber den Herrschaftsansprüchen der Kirchen zu recht eine klar Anti-Religiöse Haltung eingenommen. Der „Bärtige Mann auf der Wolke“ war die Vorlage für dogmatische, patriachale Herrschaftsansprüche.  Ich möchte heute für einen anarchistischen Umgang mit „Gottheiten“ plädieren. Gottesverehrung und Spiritualität kann Teil einer Lösung für viele persönliche und gesellschaftliche Probleme sein. Wie komme ich als Anarchist dazu?

Ich habe mich (wie viele andere auch) aus dem politischen Aktivismus jüngerer Jahre zurück gezogen, aber meine Ideale einer lebensfrohen und gewaltfreien Kultur behalten. Ich arbeite als psychotherapeutischer Heilpraktiker und Yoga- und Tantralehrer. Meine persönliche Hauptaufgabe sehe ich darin, Menschen auf ihrem Weg zu selbstbestimmter und erfüllender Sexualität zu helfen.

Schon als Jugendlicher habe ich Autoritäten nie über mich gestellt, sondern bin menschlich von Augenhöhe ausgegangen. Ich erinnere mich noch, wie ich einmal dem Bürgermeister von Hamburg ein Flugblatt in die Hand gedrück habe und dann gleich dem nächsten Menschen.

Ich möchte einen Vorschlag für eine Sichtweise auf unsere Welt unterbreiten und diskutieren, der einige Probleme unserer Gesellschaft erklärt und bei der Lösung helfen kann.

  • Wir sind alle Gläubig
  • Wir sind alle Polytheistisch
  • Wir sollten einen interreligiösen Dialog führen.

Dazu möchte einige Detaisl ausführen.

Wir sind alle Gläubige

Ich lade dazu ein, diese Behauptung für dich ernsthaft zu prüfen. Ein aufgeklärt naturwissenschaftlicher Denkansatz würde dem widersprechen. Aber psychologische Forschung bestätigt immer wieder, das wir entsprechend eigener Glaubenssätze agieren. Wir Vertrauen dem einen und lehnen vielfach die andere Tatsachenbehauptung ab. Wir können gar nicht alles überprüfen. Einige Überprüfungen können wir bei gesundem Menschenverstand vertrauenswürdigen(wissenschaftlichen?) Institutionen überlassen. Aber spätestens bezüglich der Glaubenssätzen aus psychotherapeutisch wirksamen traumatischen Erfahrungen und Erziehungsmaximen unserer Kindheit, treffen anders lautende Vernunftentscheidungen auf erheblichen Widerstand. Es ist auch gut, zu glauben. Vertrauenswürdige Institutionen und Regeln machen das Leben leichter.

Ich plädiere hier für einen lockeren Begriff von Gottheiten. Im Yoga/Hinduismus gibt es „Brahman“ (das Absolute), aber da wir uns das nicht vorstellen können, haben Menschen persönliche Gottheiten (Ishvara). Diese sind teilweise Personifiziert, können aber auch abstrakter Natur sein. Gottheiten stehen aus meiner Sicht für Aspekte des Mensch seins. Vielfach werden mehrere Aspekte zu komplexen Gottheiten zusammen gefasst. Daraus entwickeln sich teilweise monotheistische Strömungen, die in einen Gött/Göttin alles hinein projezieren. Dann wird daraus oft wieder eine Gruppe aus mehreren Unteraspketen (Dreifaltigkeit …) gemacht. Aus der Perspektive einer abstrakten Beobachtung ist es vielleicht sinnvoll, jedem eigenen Glaubenssatz eine Gottheit zuzuordnen oder sie zu erfinden.

……

Personen, die sich mit Menschlichkeit auskennen, wie z.B. Jesus, Buddha, Mohamed, Lao-Tse, aber auch Humanisten der Moderne und viele andere, empfehlen eine Verehrungspraxis und Meditation (oder Gebet). Diese hilft, sich in ein größeres gesellschaftliches Gefüge einzuordnen. Innerer Frieden und sozialverträgliches Verhalten wird durch spirituelle Verehrungspraxis  gefördert.

 

Wir sind alle Polytheistisch

Wir glauben alle an mehrere Gottheiten. Wir haben verschiedene Glausbenssätze, Narrative und Objekte der Verehrung, und ich empfehle sich nicht damit zu identifizieren, sondern sie als Gottheiten außerhalb von uns zu ehren.

In der tantrisch/yogischen Kontext  ist es üblich, einen Altar für die persönliche spirituelle Praxis (Meditation) zu haben. Da stehen unsere Lieblingsgottheiten ganz vorne und die anderen etwas weiter hinten oder an der Seite.

Aus anarchistischer Sicht brauchen wir keine Angst vor autoritären Eigenschaften haben, da Gottheiten nur in unsere Köpfen existieren und keine Exekutive haben. Da, wo sich exekutive Macht dogmatisch auf Götter beruft, wird es schwierig.

Wir sollten einen interreligiösen Dialog führen

Für die Lösung anstehender gesellschaftlichen Probleme können wir uns einen Dialog zwischen verschiedenen Gottheiten Vorstellen und dann die beste Lösung nehmen.

Bei vielen gesellschaftlichen Problemen geht es ja nicht nur um eine sachliche Lösung, sondern darum, das sich viele Menschen mit ihren Ansichten (ihrem Ego) identifizieren und sachlich gute Lösungen verworfen werden, weil sich zu viele Egos dagegen wehren. Eine  stellvertretende Diskussion durch Gottheiten kann helfen, die Identifikation zu lockern. Meinen Teilnehmern und Klienten erkläre ich immer wieder das es gut ist, ein Ego zu “haben”, aber es nicht zu “sein”, sich also nicht mit seinen Rollen zu identifizieren.

Da wir viele Gottheiten verehren, kommt es auch nur zu einer Verschiebung der Ordnung auf unserem Altar, aber es gibt keine Totalausfälle.

Zum Beispiel können wir für die Segnungen des Mammon-Gottes danken, die uns viel materiellen Reichtumg gegeben haben, und ihn dann zur Seite stellen, weil aktuell die Verehrung von Natur-/Klima-/Mitgefühl-Gottheiten wichtiger ist.

 

Fazit

Für mich ist es ein Versuch, Frieden mit wohlmeinenden, reichen und mächtigen Personen zu finden, ohne mich ihrer Weltanschauung anzuschließen. Sie verehren nur „andere“ Gottheiten, und aus meiner Perspektive haben sie noch nicht mitbekommen, das diese Gottheiten (z.B. Geld/Mammon) in dieser Situation wenig zu bieten hat. Noch mehr Geld macht nicht glücklich. Die Verehrer des Geldes wissen das sogar meist, aber da ist noch das Problem mit dem Raubtierkäfig. Wenn wir sie einladen, auch polytheistisch zu denken sind Lösungen möglich.

 

… to be continued

Weltformel ;-)

Ich neige dazu, komplexe Zusammenhänge auf wenige Sätze zusammen fassen zu wollen. Hier ein Versuch:

Menschen wollen Bedürfnisse befriedigen, oder nicht daran erinnert werden, dass sie sie haben!

Vor allem der zweite Halbsatz hat es in sich.

Das grundlegende Bedürfniss ist Leben. Wir wollen Lebendigkeit spüren – geistig, emotional und körperlich. Unsere Sinne sind Hinweise auf Emotionen. Emotionen sind Hinweise auf Bedürfnisse.

Die langjährige Beschäftigung mit der Frage, was Liebe ist führt mich zu der Formel:

Gott = Liebe =  Leben !

In allen mir bekannten heiligen Schriften ist das Göttliche die Kraft, die das Leben schuf. Wir können alle Kraftwerke der Welt mit der gesammelten Intelligenz der Menschheit verbinden, aber damit kein Leben schaffen, sondern allerhöchstens manipulieren.

Und alle mir bekannten heiligen Schriften sagen auf die eine oder andere Weise „Gott ist Liebe“. Ich beziehe mich hier auf „heilige Schriften“, weil sich diese seit je her mit Menschlichkeit auskennen. Allerdings würde ich keiner Schrift allumfassende Gültigkeit zubilligen.

Liebe ist (in meinen Begriffen) eine fließende, alles Lebendige durchdringende Energieform. Wir können sie auch Lebensenergie, Prana, Chi, Kundalini oder Orgon nennen. In Beziehungen spüren wir diese Liebes-/Lebensenergie häufig, aber nicht nur dort. Wenn wir den Fluss von Lebensenergie spüren, haben wir das Gefühl geliebt zu werden, oder zu lieben. Wenn wir lieben, oder geliebt werden, spüren wir Lebensenergie durch uns fließen.

Nicht „ich liebe“ oder der andere „liebt mich“, sondern Liebe fließt. Durch unsere Handlungen schaffen schaffen wir Bedingungen, in denen der Fluß von Lebens/Liebesenergie spürbar wird. Wir helfen uns gegenseitig bei der Befriedigung von konkreten Bedürfnissen. Fürsorge ist praktische Liebe. Wenn wir fürsorglich handeln, helfen wir dem anderen bei seiner Bedürfnisbefriedigung (z.B. beim Kind). Bedürfnissbefriedigung dient dem Leben. Lebendigkeit wird gestärkt und wir fühlen uns geliebt.

Ganz besonders deutlich wird es beim Sex. Beim Sex kann neues leben entstehen. Das ist eine gewaltige Kraft – eine göttliche Kraft. Der Fluss von Lebensenergie ist besonders deutlich zu spüren. Wir nennen es Liebe. So können wir nach vertiefter Betrachtung die eingangs genannte Formel noch erweitern auf:  Gott = Liebe =  Leben = Sex!

Nicht-erinnert-werden-wollen an lang anhaltende oder besonders krasse Frustration von Bedürfnissen, dient nicht der Lebendigkeit. Aber es hilf zur Schmerzvermeidung. Wenn die schmerzhaften Gefühle der Mißachtung von Grundbedürfnissen aus der Vergangenheit wieder hoch kommen, können wir uns auch heute noch überfordert fühlen (oder es auch sein, was therapeutische Hilfe benötigt).

Manchmal wird das Nicht-erinnert-werden-wollen schwerwiegend dysfunktional und hindert uns an der Befriedigung von Grundbedürfnissen, z.B. wenn wir uns nach Gewalterfahrungen in denen unser Autonomiebedürfniss krass mißachtet wurde, nicht mehr auf Beziehungen einlassen können. Wenn wir unsere Grundbedürfnisse nicht befriedigen können, werden wir von dem Gefühl von Lebendigkeit ein Stück abgeschnitten.

Was hat Gott damit zu tun?

Im Tantra und Yoga gibt es das Konzept von Brahmann, dem Absoluten, als abstraktes Prinzip. Ich spreche lieber allgemein von dem „Göttlichen“, welches ich mit dem abstrakten Begriff von Lebendigkeit bzw. Liebe verbinde (gleich setze). Im Tantra und Yoga gehen wir davon aus, das jeder individuelle Mensch seine Ishvara (persönlichen Gottheiten) hat und verehrt. Es ist menschlich einfacher, personalisierte Gottheiten bzw. göttliche Wesen mit persönlichen Eigenschaften zu verehren. So gesehen ist es gleichwertig, ob wir einen bärtigen männlichen Gott auf einer Wolke, einen dicken breit grinsenden Buddha im Schneidersitz, oder sonst eine Gottheit verehren. Wichtig ist, ob diese Gottesverehrung und unser Glaubenssystem uns individuell bei der Befriedigung unserer Grundbedürfnisse unterstützt, und wir uns mit Lebendigkeit verbinden können. Oder ob wir uns von unseren Gefühlen und Lebendigkeit abschneiden, weil wir nicht an bestimmte (traumatisch frustrierte) Bedürfnisse erinnert werden wollen. Dann wird jedes Glaubenssystem eng, jede Gottheit verliert die Verbindung mit der Liebe, und es kann sich im Extremfall in kollektivem Hass gegen das Lebendige wenden, wie wir in der Geschichte schon erlebt haben.

Die Detailfragen sind welche Bedürfnisse wir wie befriedigen?

 

Es reicht – wofür?

Nach 5 Monaten Berufsverbot für Yogalehrer auf der Grundlage der Corona-Schutzverordnungen ist es mal wieder Zeit zu überlegen, wie es weiter geht.

Ich bin müde und frustriert. Eine Regierung, die nichts gegen den Klimawandel tut und Waffenexporte für den Syrienkrieg erlaubt (die Türkei ist seit Jahren aktive Kriegspartei in Syrien und einer der wichtigsten Empfänger deutscher Waffenlieferungen); solch eine Regierung hat keinerlei Legitimation in meine persönlichen Angelegenheit hinein zu regieren und mir z.B. die Gästezahl auf meiner Geburtstagsparty vorzuschreiben.

Eine Zero-Covid-Strategie ist unrealistisch (wie die Kassenärztliche Vereinigung sagt). Wenn diese Regierung eine Zero-Covid-Politik verfolgt, ist sie dumm, oder sie gerät in den Verdacht, andere Interessen zu verfolgen. Endlich einmal durchregieren, ohne sich mit mächtigen Lobbyistenvereinigungen anzulegen. Das Schüren diffuser „Ängste vor dem Unbekannten (Virus)“ ist eine Steilvorlage für autoritäre Strukturen wie z.B. große Konzerne. Gegen diese Regierung ist Widerstand angesagt. Und ich meine Widerstand! Protest ist, wenn ich sage was mir nicht paßt. Widerstand ist wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht passt auch nicht geschieht. Widerstand kann hier ganz leise geschehen. Sinnloser Maskenzwang an der frischen Luft (für Geimpfte)? Ein verbotener Yogakurs (mit Hygienekonzept)? Aber wir brauchen einen langen Atem, diesen Widerstand auch vor Gericht fortzusetzen, und ggfls. die gegebenen Machtstrukturen anzuerkennen, die einen auch mal in den Knast wandern lassen; so wie es den Schwarzen der Black-Power-Bewegung in den 1960er Jahren ergangen ist (von denen das Widerstand-Zitat kommt).

Die Regierung ist (immer) Ausdruck der bestehenden Machtstrukturen. Die Macht verschiebt sich gerade richtung Pharma- und Digital-Konzerne. Diese sind noch zentralistischer als klassische Produktions-Unternehmen. Die Macht des großen Geldes wird weiter ausgebaut und die Corona-Krise reißt die Schere zwischen Arm und Reich weiter auf. Das sind alles Antidemokratische Entwicklungen, denen aufgeklärte Bürger Widerstand entgegen setzen sollten.

Und dann ist da noch diese Corona-Krankheit.

Ich muss meine Einschätzung vom letzten Sommer korrigieren. Ich habe mich durch fälschliches Verständnis der „Mortalität“ in die Irre führen lassen. Die öffentlichen Angaben von ca. 1% „Mortalität“ lassen Corona ca. 3x so gefährlich wie die Grippe mit ca. 0,3% Mortalität erscheinen. Aber Mortalität bezeichnet die Anzahl der Todesfälle bezogen auf eine Population in einem bestimmten Zeitraum. Also z.B. die Grippe-Toten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung:

– 2018 sind von 954.000 Toten nachweislich  3029 an Grippe gestorben (Quelle), macht eine Mortalität von 0,32% (bezogen auf Lebenszeit?) Im Jahr 2019 waren es mit 1659 nur 0,18%. Ein Bezug zur Lebenszeit kann bei einer neuen Krankheit wie Corona nicht sinnvoll sein. Also geht es eher um „Letalität“, d.h. die Anzahl der Todesfälle bezogen auf die Infizierten, bzw. Erkrankten.

Ich vertrete die Ansicht, daß Vergleiche mit bekannten Größen hilfreich und zulässig sind. So lassen sich diffuse Ängste reduzieren. Die Labor Bestätigten Grippe-Infektion werden vom RKI für die Saison 2018/2019 (also nicht die schwere Welle 2017/18) mit 182.000 angegeben. Bezogen auf die Grippe-Toten von 2019 (die Zahlen passen hicht nicht ganz genau zusammen) würde man auf eine Letalität von 0,91% kommen (2017/18 noch höher). Hoch spekulative statistische Verfahren führen aber bei  Veröffentlichungen über Grippe im allgemeinen zu weit höheren Todeszahlen als die labor bestätigten Infektionen, aber nur zu einer Letalität von 0,1 %. Wie das zusammenpasst, muss mir mal jemand erklären.

Und jetzt zu Corona. In Sachsen stehen 227.000 labor bestätigten Infektionen bis jetzt 8.440 Todesfälle (an oder mit Corona) gegenüber. Wobei in der dynamischen Entwicklung die Verzögerung der Todesfälle zu berücksichtigen ist und andererseits nach wie vor die meisten „Corona-Toten“ eine oder mehrere Vorerkrankungen hatten, was bei einer sachlichen statistischen Zuordnung zu deutlich weniger ursächlich Corona-Toten führen würde. Die Rohdaten sprechen für 3,7% Letalität.

Also: die persönliche Gefahr durch Corona ist ca. 4x so hoch wie bei einer Grippe. Allerdings ist die Gefahr, persönlich in den nächsten 2 bis 3 Jahren an Corona zu erkrankten aufgrund der fehlenden Immunität deutlich höher als bei Grippe. Corona ist vielfältiger. Mehr Menschen ohne Symptome aber auch viele mit deutlich schwereren Verlauf als bei Grippe. Die Altersstruktur der Verstorbenen ist ähnlich wie bei einer Grippe. Bleibt abzuwarten, wie sich die Letalität entwickelt, nachdem die Risikogruppen und ihre Mitarbeiter weitgehend geimpft sind. Die persönliche Gefahr bleibt überschaubar und rechtfertigt keine einschneidenden Grundrechtseinschränkungen.

Bleibt die kollektive Gefahr der Überlastung unseres Gesundheitssystems. Nachdem auch Ärzte und Pfleger weitgehend durchgeimpft sind, dürften die krankheits- und quarantäne- bedingten Ausfälle im Gesundheitssystems im Vergleich zur 2. Corona-Welle milder sein. Anders ausgedrückt sollte unser Gesundheitssystem jetzt noch höhere Inzidenzzahlen ohne größere Belastungen überstehen. Eine reale Gefahr der Überlastung unseres Gesundheitssystems würde einschneidenden Grundrechtseinschränkungen rechtfertigen.

Da eine Zero-Covid-Strategie unrealistisch ist, müssen wir „hart am Wind“ segeln (siehe meine Seefahrergeschichte) bis Herdenimmunität erreicht ist. Risikogruppen schützen, impfen, gesund leben, Infektionsrisiken vermeiden …  scheint angemessen.

Aber ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie wird es Zeit, auch die „Kollateralschäden“ der Zwangsmaßnahmen anzuschauen und aufzuräumen, darniederliegende Kultur und Wirtschaft aufzurichten, den Sommer für persönliche und soziale Erholung zu nutzen, und gesellschaftlich zu integrieren, statt Polarisierung weiter voran zu treiben und diffuse Ängste vor dem Unbekannten zu schüren.

Widerstand heißt für mich, mit möglichst vielen Menschen bei dem was uns nicht passt, nicht mehr mit zu machen. Mit Protest möchte ich mich auch nicht zurückhalten, aber wichtiger ist die Bereitschaft notwendige Opfer zu bringen, wenn von Vertretern autoritärer Machtstrukturen Gewalt ausgeübt wird. Ich solchen Fällen brauchen wir tragfähige soziale Beziehungen. Gerade daher ist die Parole des social-distancing so gefährlich für uns.

 

Querdenken-Demo 7.11.2020 in Leipzig

Gestern war ich auf der großen Querdenker-Demo in Leipzig gegen die aktuelle Corona-Politik. Weit über 20.000 Menschen auf dem Augustus-Platz und den angrenzenden Straßen, friedlich, meist ohne Maske, weil sie ja genau gegen die Maskenpflicht demonstrieren. Über die Wirksamkeit von „Nase-Mund-Bedeckungen“ mag man streiten. Die Gefahren der Krankheit selbst, die Infektionsgefahren an der frischen Luft, den unpassenden Bezug zum November 89 usw.

Aber:  Die polizeiliche Auflösung der dreistündigen friedlichen Versammlung, die bis 16 Uhr gehen soll, um  15:45 Uhr zu beginnen, hat nichts mit Gefahrenabwehr oder Gesundheit zu tun. Es erscheint als Signal der Regierung, ihren politischen Gegnern ihre Ohnmachtsgefühle vor Augen zu halten und damit einer Spaltung der Gesellschaft vorschub zu leisten.

Und: Es war eine Steilvorlage für die anwesenden rechten und linken Extremisten, die „notwendigen“ aufregenden Bilder zu liefern, um von der sachlichen Diskussion abzulenken.

Die Corona-Krise wird von mächtigen gesellschaftlichen Kräften instrumentalisiert. Leidtragende sind ärmere Schichten und künstlerische, freischaffende, gesundheitsbewusste, sozial engagierte Menschen.

Ich persönlich ging mit dem Motto: „Ich soll als Yogalehrer 4000 € für fragwürdige Corona-Politik draufzahlen! Was ist gerecht?
Konzerne wie die Lufthansa bekommen Milliarden in den Arsch geschoben! Was hält gesund?“

Yoga für …

Nach 2 Monaten Corona-Krise brauche ich eine Möglichkeit des Ausdrucks.  Erfahrungen, Erkenntnisse und Erlebnisse sammeln sich im social-distancing. Es scheint schwierig eine ausgewogene Meinung zu vertreten. Angesichts der krisenhaften Situation bin ich persönlich und viele Mitmenschen gestresst. In Ruhe zuhören, und angemessene Antworten auf handlungsrelevante Fragen zu finden, braucht innere Ruhe und Gelassenheit. Was liegt da näher als Yoga?

Zwischen dem „Krieg gegen das Virus“ und dem „Widerstand gegen dunkle Mächte“ gibt es für aufgeklärte demokratische Kräfte viel zu tun. Ich persönliche praktiziere Yoga u.a., um die Kraft für dieses Tun zu haben.

Mit der Aktion „Yoga für …“ möchten wir einladen, Yoga mit seinen positiven gesundheitlichen und besonders mit seinen Streßbewältigungsmöglichkeiten auf dem Marktplatz zu praktizieren. Die drei Punkte „…“ stehen für dein persönliches Anliegen in dieser Krisenhaften Zeit. Wir können und wollen und nicht auf gemeinsame politische Stellungnahmen einigen. Diese Demonstration bietet die Möglichkeit dein persönliches Anliegen öffentlich zum Ausdruck zu bringen, enthält aber auch die Aufforderung dir Gedanken zu machen, was du positiv „für“ die Lösung anstehender Probleme tun möchtest. Einfach „gegen“ etwas oder jemanden zu demonstrieren passt nicht zu Yoga. Für mich waren die ersten beiden Yoga-Versammlungen ein entlastendes Erlebnis. Ich kann mich zeigen mit meinem Anliegen, ohne in die „rechte“ oder „linke“ Schublade gesteckt zu werden. Allenfalls stecke ich in die Yoga-Schublade, aber die enthält vielleicht gute, dritte, gesellschaftlich und kulturell positive Alternativen, die gerade in dieser polarisierenden Zeit einen wichtigen Beitrag leisten können.

Im weiteren möchte ich diesen Blogg nutzen, um meine Position zu schärfen. Nach weiterer Diskussion, kann es sein, das ich meine Meinung ändere. Ich bin ein Anhänger der Weltanschauung, das das bessere Argument sich durchsetzen soll, auch wenn ich dann lieb gewonnene, identitätsstiftende Positionen los lassen muss.

Nach meinem Verständnis gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten, auf die Gefahren der Corona-Pandemie zu reagieren:

Entweder: Wir halten still in einer Corona-Diktatur aus, bis irgendeine Firma einen Impfstoff entwickelt, der dann von Staats wegen allen verabreicht wird. „Freiwillig“ für alle, die z.B. ins Theater gehen möchten und ihren „Immunitätsausweis“ vorzeigen können.

Oder: Wir gehen mit dieser Krankheit so um, wie wir mit anderen Krankheiten auch umgehen, von der die Menschheit heimgesucht wird. Wir versuchen die krisenhafte Zuspitzung zu vermeiden (Lockdown bei drohender Überlastung des Gesundheitssystems kann ich vertreten), schützen vulnerable Risikogruppen, und durchschiffen die stürmischen Zeiten unter bestmöglicher Ausnutzung der Ressourcen unseres Gesundheitssystems.

Letzteres halte ich einer demokratischen Gesellschaft für würdig. Die Regierung verhält sich aber so, als würde sie ersteres anstreben.

Kompliziert wird es, die verschiedenen Spieler in diesem Spiel auseinander zu halten. Wer die Maßregeln der Corona-Schutzverordnung für überzogen hält, wird recht schnell mit „bösen Verschwörungstheoretikern“, Rechtsradikalen, AfD-Sympatisanten, usw. in einen Topf geworfen. Und zwar von FAZ- und Bild- Zeitung bis zur Antifa.

Da ist die Stellung der Regierung plötzlich neutral. Die Stellung der sächsischen Regierung sind nachvollziehbar und verhandelbar. Zum Beispiel gab es für unsere Yoga-Demo auf dem Markplatz eine Maskenpflicht, die vor Ort vom Einsatzleiter spontan dahingehend angepasst wurde, das wir einfach etwas mehr Abstand halten sollen. Und auch auf schriftliche Anfrage wurde für unsere Yoga-Demo eine Ausnahmegenehmigung bezüglich Maskenpflicht einfach erteilt. Demokratische Exekutive funktioniert lokal doch auch gut. Immerhin stellt die Covid-19-Erkrankung eine Gefahr dar. Diese kann unterschiedlich bewertet werden. Infolge dessen müssen die Abwehrmittel verhältnismäßig sein.

Für Sachsen erscheinen die Maßregeln der Corona-Schutzverordnung insgesammt überzogen. Überzogen hinsichtlich der Zielsetzung, unser Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen. Von den 50 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner (aus der aktuellen Schutzverordnung) sind wir mit mit 0,3 in Leipzig um den Faktor 150 über das Ziel hinaus geschossen. Gemessen an Bayern und Schweden sind wir nachher nicht die „Guten“, sonndern die „Dummen“, wenn die Herdenimmunität erst nach vielen Jahren erreicht wird, wenn andere sich schon lange wieder frei bewegen können.

Da die Landesregierungen nicht klar sagen, welches Ziel sie verfolgen, müssen wir anhand ihrer Handlungen die Motive vermuten. Solche Vermutungen sind mit Unsicherheiten behaftet. In den politischen Kämpfen der Anti-Atom-Bewegung habe ich mich schon manches mal über unglaubliche Dummheit der Exekutive gewundert. Außerdem ist es schwierig zwischen der Regierung und der (selektiven) Presse mit ganz eigenen Zielen zu unterscheiden. Aber die Fakten legen dennoch den Verdacht nahe, das die Regierung doch Entscheidung-1 (Corona-Diktatur) verfolgen könnte. Ich möchte das nicht annehmen, aber mein Erleben beim Bäcker oder Friseur lässt sich so einfacher erklären.

Ein Beispiel: Die Maskenpflicht für die Yoga-Demo wurde mit Hinweis auf die Gefahreneinschätzung des RKI (Robert-Koch-Institut) begründet. Dieses Institut veröffentlicht nach wie vor in erster Linie die kummulativen Zahlen von positiv auf das Coronavirus getesteten und die kummulativen Zahlen der Gestorbenen mit positiven Corona-Tests. Es wird nach wie vor nichts über die Todesursache (mit- oder durch Corona gestorben) veröffentlicht. Und die Suche nach den entscheidungsrelevaten Zahlen der „Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner“ (entscheident für Maßnahmen nach der Corona-Schutzverordnung) ist dort vergeblich. Das RKI gerät damit in den Verdacht, eine eigene möglicher Weise interessengeleitete Politik mit seinen Zahlen zu betreiben. Problematisch wird es, wenn die (von alternativer Seite umstrittene) Bill-Gates-Stiftung zu den größten Einzelsponsoren des RKI gehört 1).

Der umstrittene Ken Jebsen stellt in einer faktenreichen (und teilweise polemischen) Sendung „And the winner is … Bill Gates!“ die These auf, das Bill Gates viel Geld eine langfristige Geschäftsidee verfolgen könnte, die kurz zusammen gefasst, so aussieht: Die WHO (die überwiegend privat finanziert wird, und wo Bill Gates einer der größten Einzelsponsoren ist) ruft eine Pandemie aus. Darauf hin bestellen Regierungen Impfmittel für Teile oder die gesammte Bevölkerung. Damit lassen sich gute Gewinne machen. Die Bill-Gates-Stiftung verdient über ihre Beteiligung an Pharmakonzernen an dieser Krise. Er fordert einen Corona-Untersuchungsausschuss. Dieser Forderung kann ich mich nur anschließen. Auf das Fakten und Entscheidungen im Detail nachvollziehbar werden. Eine demokratische Gesellschaft sollte in der Lage sein, abscheuliche Geschäftsideen und bösartige Geschäftspraktiken zu entlarven und ihnen entgegen zu wirken. Da tut sich die Bundesregierung aber leider nicht hervor.

„Verschwörungstheorien“ sind meiner Meinung nach (neben viel unsinnigen Spinnkram) eine vereinfachte Zusammenfassung von intransparenten Entscheidungsstrukturen durch Lobbyismus und Sponsoring internationaler Institutionen. Wer würde diese intransparenten Entscheidungsstrukturen (außer den Interessenvertretern selbst) verteidigen? Wer intransparente Entscheidungsstrukturen verteidigt, macht sich verdächtig.

Als Yogi gehe ich davon aus, das viele Teile der Welt beseelt und intelligent sind. Wenn das Corona-Virus von der Natur als sanfter Hinweis auf unser umweltschädliches Wirtschaften „geschickt“ wurde (und nicht einem Labor entsprungen ist), dann können wir sehen, wie plötzlich über Wuhan oder Norditalien der Himmel wieder blau ist. Dann könnte eine pädagogisch angehauchte Natur sagen: „Na also! geht doch!“ Auf jeden Fall hat Corona mehr bewirkt, als alle Fridays-for-Future Demonstrationen. Das nächste mal würde die Natur vieleicht ein wirklich gefährliches Virus schicken, wenn wir die Lektion immer noch nicht kapiert haben.

Die Corona-Krise zeigt auch, das die Bereitschaft sich zurück zu nehmen für eine wichtige gesellschatliche Aufgabe in der Bevölkerung groß ist. Nur das mal wieder die Politik die kleinen Selbständigen verarscht und den großen Konzernen (Beispiel Lufthansa und Abwrackpräme, … ) das Geld in den Arsch schieben will. Eine Regierung, die Yoga verbietet, aber Kohlekraftwerke erlaubt (obwohl am Klimawandel vermutlich mehr Menschen sterben als an Corona) und eine Regierung, die Kindergeburtstage verbietet (obwohl kein Kind an Corona sterben wird), aber Waffenexporte in die Türkei (und damit für den Syrienkrieg) erlaubt, solch eine Regierung sollte etwas an ihrem demokratischen Image arbeiten (bzw. sie hat jegliche moralische Legitimation verloren).

Ich freue mich, dich am Sonntag auf dem Marktplatz beim „Yoga für …“ zu sehen. (ich persönlich kann nicht am 31.5. und 7.6.)

Nachtrag/Eine Bemerkung sei erlaubt. Wenn die Bild-Zeitung jetzt mit den neuen amerikanischen Anteilseignern von der Regierungstreuen Linie abrückt zu einer AfD nahen „Merkel muss weg“, dann wird die alte Atom-Merkel mit ihrer desaströsen Umweltpolitik doch fast schon wieder sympatisch – im Vergleich zu dem was noch kommen kann. Ein „gut vernetzte“ Friedrich Merz ist für uns eine reale Gefahr.

 

Quellen:

1)ZDF „… weist zum Beispiel die Bill und Melinda Gates-Stiftung auf ihrer Webseite eine Zahlung von 253.000 US-Dollar an das RKI … im November 2019 aus.“

 

Corona – Die zweite Welle – Seefahrergeschichte

Im Januar gab es eine Sturmwarnung. Der Kapitän des chinesichen Schiffes hat den meldenden Matrosen diszipliniert und zurück auf seinem Ausguck geschickt, wo er einer Sturmböe zum Opfer gefallen ist.

Das große Schiff hat Schlagseite bekommen, konnte dann aber auf Grund gesetzt werden, um die heftigsten Sturmboen zu überstehen. Ob das große Schiff bei diesem gefährlichen Manöver Leck geschlagen ist, wird sich erst später zeigen. Das Schiff fährt langsam weiter.

Der Kapitän des deutschen Schiffes hat von dem Sturm rechtzeitig gehört und sein Schiff in den Windschatten einer Insel im Nirgendwo gesteuert. Eine Welle ist schon etwas über Deck geschwappt aber jetzt ist es sicher vor dem Sturm. Andere Schiffe funken SOS, aber solange der Sturm wütet kann ihnen keiner zuhilfe kommen. Die SOS-Rufe von kleineren Flüchtlings-Schiffen werden im Sturmbrausen komplett überhört.

Das deutsche Schiff dümpelt nun im Nirgendwo und wagt sich ganz vorsichtig an den Rand des Windschattens. Die Ladung verfault, die Stimmung ist schlecht und die Notreserven sind schon angebrochen. Klar ist, dass der Sturm noch lange wüten wird. Die Mannschaft überprüft die Seetüchtigkeit und diskutiert. Der Kapitän ist froh, dass er das Schiff in Sicherheit gebracht hat und genießt den Ruhm dafür.

Aber die Mannschaft mault. Einige sind ängstlich und sprechen davon, dass es eine zweite Welle geben kann. Die erfahrenen Seeleute schmunzeln und sagen, dass es auf dem Meer noch mehr Wellen geben wird und meinen, das Schiff sei seetüchtig genug. Sie argumentieren, dass wir hart am Wind über die rauhe See fahren können und nur so in einen sicheren Hafen kommen, bevor die Notreserven verbraucht sind.

Ahoi.

Es reicht! Schluss mit der Corona-Diktatur

Ich möchte, trotz meiner anarchistischen Herkunft, der Regierung Merkel Anerkennung zollen, dass Sie Mitte März die Notbremse gezogen hat. Wie notwendig das war, wird man erst im Nachhinein bewerten können, aber die Entwicklung der Infektion und die Gefahr, eines Zusammenbruches des Gesundheitssystems war ernst und erforderte Entscheidungen. Regierungspolitiker sind auch nur Menschen.

Inzwischen (7 Wochen danach) haben wir deutlich mehr Wissen, bessere Behandlungsmethoden, größere Kapazitätsreserven und Fallzahlen, die aufgrund „unserer“ Reaktion deutlich redziert wurden. Arztpraxen melden Kurzarbeit an. Intensivmedizinische Plätze stehen leer, wie seit Jahren nicht.

Soziale Distanz ist Anti-Demokratisch. Wenn wir so etwas über längere Zeit üben, bleibt von Demokratie ein Selbstbedienungsladen für diejenigen übrig, die mediale Macht haben. Es ist schon schwer genug, sich gegen mächtige Interessen Gehör zu verschaffen, aber wenn Treffen verboten sind, ist es unmöglich.

Soziale Distanz ist gesundheitsschädlich. Häusliche Gewalt ist nur die Spitze eines Eisberges. Wenn wir unseren Mitmenschen aus dem Blickwinkel potentieller Infektionsrisiken begegnen, wird Angst geschürt, was nach kurzer Zeit auch auf unser Immunsystem negativ durchschlägt. Beziehungen werden weniger gepflegt und durch Vergleiche der „Opferbereitschaft“ und gesetzlicher Linientreue belastet.

Soziale Distanz schädigt die emotionale Entwicklung. Wir lernen durchgehend und manchmal in die falsche Richtung. Unsere berührungsarme Kultur verursacht viele psychische Störungen. Jahrelange „Aufbauarbeit“ als Tantralehrer für mehr persönlich berührenden, emotional offenen Kontakt wird zurückgeworfen.

Gegen diese Gefahren gilt es die Gefahren der Corona-Infektion abzuwägen.

Da ich persönlich in Regierungen keine automatisch vertrauenswürdige Institution sehe, haben Entscheidungen und Gesetze wie eine Corona-Schutzverordnung für mich empfehlenden Charakter. Es ist anstrengend, die Einhaltung von Gesetzen immer vor mir selbst verantworten zu müssen. Ich muss sie daraufhin beurteilen, wie weit und warum ich ihnen folge. Ich habe die Corona-Schutzverordnung ab Mitte März weitgehend akzeptiert und trage zur Bewältigung der „Krise“ mit (notgedrungen) mehreren Tausend Euro bei. Wenn ein voll bezahltes Regierungsmitglied sagt „wir müssen Opfer bringen“ und meint dabei, das er 5% und ich 50% meiner Ressourcen beitragen soll, so unterhöhlt das die Glaubwürdigkeit der Regierung weiter.

Inzwischen sehe ich die Beschränkungen der Corona-Schutzverordnung als übertrieben an. Jetzt (Anfang Mai) Repressionen wie z.B. das Berufsverbot für Yogalehrer aufrecht zu erhalten, obwohl das erklärte Ziel (Schutz des Gesundheitssystems) längst übererfüllt ist, schwächt das Vertrauen in die Regierung und stärkt die Glaubwürdigkeit der „Verschwörungstheoretiker“ (wie Gegner der Regierung heutzutage gerne genannt werden).

Es war von Anfang an klar, da das Virus weltweiter Verbreitung gefunden hat, dass wir bis zum Erreichen der „Herdenimmunität“ einen Umgang mit dem Virus finden müssen. Für die nächsten 2 Jahre mit Mundschutz und sozialer Distanz herum zu laufen ist nicht angemessen für die Gefahren der Corona-Infektion. Antidemokratische Kräfte können sich freuen. Sie können im Schatten der Krise Waffengeschäfte und andere unappetitliche Süppchen kochen. Demokratische Kräfte sollten unser Gesundheitssystem auslasten und Beschränkungen nur dann auferlegen, wenn es zu Überlastungen kommt. Die Erfahrung Mitte März hat gezeigt, das „wir“ die Ausbreitung des Virus mit wenigen Tagen Verzögerung effektiv steuern können. Die Regierung verschweigt ihre Planung (und belügt uns damit) wenn Sie sagen, dass sie nicht wissen wie es weiter geht.

Das Infektionsrisiko in Sachsen schätze ich aktuell als niedrig ein. Circa eine Person von 2000 ist infektiös. So wie ich die Zahlen des Rober-Koch-Institutes (RKI) verstehe (Stand 24.4., *1) sind 99,94% der Menschen in Sachsen „NICHT GIFTIG“. Die aktuelle Situation rechtfertigt meiner Meinung nach nicht das Verbot von Yogakursen, Kindergeburtstagen, und anderen ungefährlichen oder persönlich wichtigen Events. Wenn viele Infizierte herum laufen oder das Gesundheitssystem an der Grenze ist, akzeptiere ich wieder die weitgehenden Verbote.

Die Corona-Krankheit ist nach meinem Verständnis ungefähr 5 bis 10 mal so gefährlich wie eine Grippe *2. Das ist ernst, aber es rechtfertigt keine Panik und keine häusliche Gewalt oder andere auftretende Folgen einer maßlosen Angstmache durch Medien, die Ihr Geld (strukturbedingt) mit schlechten Nachrichten verdienen.
Aus yogischer Sicht fehlt in unserer Kultur ein anerkennender Umgang mit dem Tod. In der öffentlichen Meinung findet sich dazu wenig Hilfreiches. Die meisten Menschen sind persönlich viel reifer als es die öffentliche Meinung vermittelt.

Viele Grüße
Helfried

*1) Mit dem Begriff „NICHT GIFTIG“ spiele ich auf teilweise übertriebene Panik bei Berührungen an. Die Fallzahlen aus dem RKI für Sachsen sprechen von aktuell (24.4.) kumuliert von 108 bestätigten Infektionen pro 100.000 Einwohnern. Kumuliert seit März, d.h. ein Großteil davon ist schon wieder gesund. Die RKI-Zahlen sprechen von ca. 73%. Andererseits gibt es sicher eine Dunkelzimmer der Erkennung. Schlechtestensfalls nehme ich einen Faktor 10 an. Von den Erkrankten sind ein großer Teil im Bett oder Krankenhaus und laufen nur wenig draußen herum. Die Gefahr unbemerkt infiziert zu werden, konzentriert sich (in der Öffentlichkeit! nicht in der Pflege!) auf einige Tage vor Erkennen der Krankheit. Alle Faktoren zusammen komme ich auf ein statistisches Infektionsrisiko von: (108 Infizierte * 0,27 aktuell noch kranke * 10 Dunkelziffer * 20% noch nicht diagnostiziert infiziert herumlaufend) auf 58 Infektionsträger pro 100.000, d.h. 0,06%. Eine andere Rechnung würde mit einer Dunkelziffer von 50% asymptomatisch bzw. symptomfrei Erkrankten zu noch günstigerer Gefahreneinschätzung kommen.

*2) Gefahr: Von den 154.000 Infizierten in Deutschland sind bis jetzt 5640 verstorben. Allerdings versterben die Corona-Kranken nach durchschnittlich 3 Wochen. Bis Anfang April waren 92.000 Infizierte gemeldet, also ließe sich die Mortalität auf ca. 1% berechnen. (diese Rechnung ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich käme auf rund 5%. GL) Offizielle Stellen sprechen von einer Mortalität von ca. 3%. (Laut RKI-Angaben vom 27.3. beträgt sie 0,6 %. GL) In New-York oder Nord-Italien kommen die Statistiken teilweise auf über 10% Mortalität. Hinweise deuten darauf, das Corona in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung deutlich gefährlicher ist als anderswo. Es versterben ganz überwiegend Menschen mit verschiedenen schweren Vorerkrankungen, was die Aussagekraft der Statistik mindert, da die Todesursache unklar bleibt. Die Gefährlichkeit dieser Erkrankung sehe ich als einer Grippe ähnlich an, allerdings bis zu 10x gefährlicher. Der Vergleich dient hier auch nur der Orientierung an etwas Bekanntem, da „Unbekanntes“ unnötige Angst schürt.

Scheinheilige Corona-Doppelmoral

Ich habe gerade den Antrag auf Kurzarbeitergeld ausgefüllt, weil Yoga mit Rücksicht auf die Corona-Krise verboten ist. Es ist nicht so einfach, eine ausgewogene Meinung zu finden. Ich halte mich weitgehend an Kontaktbeschränkungen, mit zunehmendem Bauchgrummeln.

Die Regierung, die jetzt Kindergeburtstage wegen Corona verbietet hat noch vor kurzem Waffenexporte an Kriegsbeteiligte in Syrien genehmigt und tut nichts gegen den Klimawandel, obwohl da deutlich mehr Tote zu vermeiden wären. Corona betrifft aber im Gegensatz zu Klimawandel und Kriegsopfern auch die über 60 jährigen Politiker und ihre Lobbyisten-Freundeskreise, und plötzlich geht doch was. Wer Kindergeburtstage verbietet, aber Waffenexporte erlaubt, bekommt vielleicht ein Legitimationsproblem. Nach Corona werden sich die Politiker an ihren eigenen ethischen Werten messen lassen müssen, andernfalls wäre Wut angemessen.